Friedensfeyer 1779
Der Engel Gottes kömmt, rings in den Wiederhallen
Ist seines Panzers Klang, um ihn
Zieht furchtbar Dunkel sich, die düstern Locken fallen
Ihm auf die Schulter hin.
Ein Donnerwetter, stürmet er,
Gesendet, daß durch ihn die Feinde Gottes sinken,
Durch alle Himmel her.
So kam Theresens Sohn, nach lang verhaltnem Grimme,
Die schwarze Kriegeswolk’, und schon des Pflügers Stimme
Ob seiner Hütte Brand,
Laut jammernd sich erhub; ein Ru:
Mit jeder Rettung zu.
Und führt, erhabner Prinz! dein Bruder und dein Vater
Dich von dem hohen Kaiserhaus
Aufs Schlachtfeld, bildet dich zum künftigen Berather,
O singen will ich nicht den trüben Scheidungsmorgen!
Therese ließ euch von sich ziehn;
Zwar stürmten durch ihr Herz die endelosen Sorgen
Der Mutter, und der Herrscherin.
Zu Gott, der Kriegesschaaren Gott:
„Der mich, da rings umher die Mächtigen der Erde
„Mit starkem Arm gedroht,
„Vorbey zu donnern, du durch deinen Engel schützen
„Die lieben Scheidenden!“
Triumph! er schützte sie. Die königlichen Brüder,
Verwüstung zeichnet’ ihre Bahn
Als wie ein Ozean:
Ha! beide standen jetzt, und mühten sich zu wenden
Die ihnen drohende Gefahr,
Und selbst der graue Held both jetzt mit müden Händen
Heil ihm, daß er ihn both, das Blut der Deutschen schonend!
Heil zwiefach dir, der du ihn nahmst
Mein Kaiser! Schön ist zwar, mit Palm’ und Lorbeer lohnend,
Der Weg, von dem du kamst:
Feucht von der Starken Todesschweiß;
Der Menschenschätzer kan sich nicht nach Kränzen sehnen
Erkauft um diesen Preiß.
Gesegnet seyst du denn mit tausend Freudenzähren,
Du Volkserhalter, der den Weg der blutgen Ehren
Gezwungen nur betrat!
Gesegnet mit ihr Starken alle, du ein Sieger
Auch ohne Schlacht Held Laudon du!
Und Friedrich selbsten zu.
Und du voll Eigenglanz, o Haddik! der gedrungen
Einst mitten durch der Feinde Reyhn,
Und in der Königsstadt die Fackel hoch geschwungen,
Auf dem der Geist des Oheims ruht!
Du weiser Lacy, der dem Blöden unbemerket
Im Stillen Wunder thut!
O Wurmser, dessen krummes Schwerdt
Der Todessense glich, und das nach grossen Thaten
Nun in die Scheide kehrt!
Genießt, o ihr verdients, der Ruhe, die der Friede
Ihr dankt ja eurem Heldenmuth und Sinends Liede
Schon lang Unsterblichkeit.