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Freveln thut kein Gut

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Johann Beer
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Titel: Freveln thut kein Gut
Untertitel:
aus: Autobiographie Johann Beers im Stadtarchiv Weißenfels, abgedruckt: Johann Beer: Sein Leben, von ihm selbst erzählt. Hrsg. von Adolf Schmiedecke. Göttingen 1965, S. 122f.
Herausgeber: Adolf Schmiedecke
Auflage:
Entstehungsdatum: 17. Jahrhundert
Erscheinungsdatum: 1965
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
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Erscheinungsort: Göttingen
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons. E-Text: http://www.derattersee.at/?p=676
Kurzbeschreibung: Sage über den Untergang einer Hochzeitsgesellschaft, die frevelhaft auf dem zugefrorenen Attersee tanzt
Siehe auch Die Mordgrube zu Freiberg
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[122] Freveln thut kein Gut.

In Oberösterreich ligt im Attergau eine See, Nahmens der Atter, vulgo Ader-See. in welchem das Gräfliche Khevenhillerische Schloß, Cammer, wie auch Lizelberg ligt. Diese See ligt entwan eine Stund von St. Geörgen, gibt gute Fische, und gefrüret ge­meiniglich in harten Wintern, wie andere Wasser hart zu, also, daß man mit Wägen darüber fahren und reutten kan.

Zu unserer Großvätter Zeiten hielte ein Bauer Winterszeit über der See Hochzeit. Er gieng mit seinen Hochzeits Gästen, bey etlich 20. Mann hinüber in sein Dorff. Dort kame sie allesamt eine lust an, zu guter letze auf dem Eise ein Tänzlein zu thun. Geth also braut und Bräutigam samt allen anderen zu Paar und Paaren wider auf die gefrorne See, der Sakpfeiffer aber bleibt daraussen auf dem Rande sizen, kaum aber haben die Frevler zu tantzen angefangen, brache daß Eiß unter ihnen, daß von der ganzen Gesellschafft niemand als der Sakpfeiffer leben bliebe. Die Geschicht ist hernacher in Stein gehauen worden.

O ihr Arme!
Ich wünsche Euch allen,
daß ihr nicht seid gefallen,
vom kalten in das warme!