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Frauen- und Männersprache (Die Gartenlaube 1891/23)

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Textdaten
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Titel: Frauen und Männersprache
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 23, S. 388
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1891
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[388] Frauen- und Männersprache. Zu unserem Artikel in Nr. 1 erhalten wir durch die Güte eines Lesers eine interessante Ergänzung. Die Zweitheilung der Sprache nach dem Geschlechte des Redenden bestand nicht bloß bei dem Stamme der Kariben in der westindischen See, sondern eine entsprechende Einrichtung besteht heute noch in Japan. Ja, es giebt dort sogar eine Dreitheilung, insofern gewisse Wörter und Ausdrücke für gewöhnlich nur von Männern, andere nur von Frauen, wieder andere nur von Kindern gebraucht werden. Die Männersprache gilt für derber, die Frauensprache für feiner und höflicher. Will der Mann also höflich reden, dann bedient er sich der Frauensprache, während die Kindersprache im Munde des Erwachsenen den Eindruck der Schwächlichkeit hervorrufen würde. Ueberhaupt muß der Japaner, welcher für feingebildet gelten will, in der Wahl seiner Worte sehr vorsichtig sein und sich sorgfältig nach dem gesellschaftlichen Rang dessen richten, mit dem er spricht.