Zum Inhalt springen

Fortsetzung der Merckwürdigen Nachricht aus Ost-Indien/Vorwort

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fortsetzung der Merckwürdigen Nachricht aus Ost-Indien (1708)
von Bartholomäus Ziegenbalg und Heinrich Plütscho
Der achte Brieff
{{{ANMERKUNG}}}
  Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
[2]
Dem GOtt-liebenden Leser
Wünschet viel Gnade und Seegen von GOTT,
Der Editor
Joachim Lange,
Prediger und des Friedr. Gymnasii Rector in Berlin.
* * * * * * *

NAchdem man zum Lobe GOttes wahr genommen, daß die ersten, von der Ost-Indianischen Reise und dem Christlichen Vorhaben dieser zween Prediger, in sieben Brieffen mitgetheileten Nachrichten, zur Erweckung heiliger Freude und hertzlichen Wunsches, von frommen Seelen gelesen und angenommen worden; So hat man so viel weniger Bedencken getragen, diesen letzteren Briefflichen Bericht gleichfals durch den Druck gemein zu machen: Zumahl da nicht allein manche Christliche Hertzen schon zum voraus darum gebeten haben, sondern auch darinnen zum Preise GOttes noch ein mehres enthalten ist, als in den vorigen. Wie denn der geehrteste Leser nunmehr den würcklichen Anfang von einiger gesegneten Bekehrung nicht ohne Vergnügen vernehmen wird. Dabey ich denn versichere, daß die Sache nicht anders alhier dargestellet werde, als sie sich in den Original-Brieffen befindet; die unter andern daher auch an meine Wenigkeit fürnemlich mitgerichtet worden, weil besagte beyde Herrn Prediger ehemahlen bey hiesigen Gymnasio unter meiner Disciplin gestanden. Was zur Beförderung dieses Christlichen Wercks von Christlichen Hertzen vor dem schon beygetragen, und auch zum Theil mir noch zu rechter Zeit eingehändiget worden, ist mit den Schiffen des vorigen Jahres bereits über Copenhagen übermachet. Desgleichen soll mit den nechst abgehenden Dänischen Schiffen geschehen, und zugleich einiger Vorrath von allerhand erbaulichen Büchern mit gesendet werden. Hat jemand von GOTT das Vermögen, und wird von demselben zugleich zur fernern Beysteuer erwecket, den versichere ich hiemit vor GOtt auf mein Gewissen, daß es an richtiger Bestellung nicht ermangeln soll. Ubers Jahr, geliebt es GOtt, üm diese Zeit, werden wir, wenn die Retour-Schiffe glücklich seyn, hoffentlich noch eine erfreulichere Nachricht vom gesegneten Fortgange des Evangelii unter den Heyden von dannen erhalten. GOtt erwecke durch den Geist der Gnaden und des Gebets aller Leser Hertzen, daß ein jeglicher mit seiner gläubigen Vorbitte etwas zum Lauff des Heiligen Evangelii beyzutragen suchen möge.

     Berlin den II. Augusti. 1708.