Finish
Früher, wenn mal etwas Komisches war:
ein Rednerschwupper an Thron und Altar,
der Kindermund eines Generals,
der Duft eines Reichsgerichtsskandals,
ein dämlicher Kabinettserlaß;
wenn mit Recht ein Verleger Pleite gemacht,
wenn ein Tisch sich mit Literaten zerkracht –
dann tat eine innere Stimme befehlen:
Dahin.
Jetzt sitz ich ganz allein.
Keinen hör ich vor Beifall schrein;
hör nie mehr das schmetternde Gelach,
Doch dreimal am Tage, wenn was passiert,
wenn die Filmzensur sich selbst parodiert;
wenn Deutschland mit Polen zusammenschliddert,
wenn ein Parteivorstand um die Ämter zittert –:
das mußt du gleich S. J. erzählen!
Das machen wir noch so dreißig Jahr.
Dann ist alles nicht mehr wahr.
Dann pflanzen sie uns mit Chorälen ein,
und die Seele steigt aus dem engen Verließ
mit der Pressekarte ins Paradies.
Dann will ich ihn wiedersehn.
Und alles, was bis dahin geschehn:
den letzten Radau der Regisseure,
eure Treue und unsre Mühn
und die besten Witze aus ganz Berlin,
Manna für die unsterblichen Seelen –: