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Fialenbüchlein

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Textdaten
Autor: Hans Schmuttermayer
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Titel: Fialenbüchlein
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Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1489
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Drucker: Georg Stuchs
Erscheinungsort: Nürnberg
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons und ehemals Germanisches Nationalmuseum Nürnberg
Kurzbeschreibung: Werkmeisterbuch
siehe auch Hans Schmuttermayers Fialenbüchlein von A. O. Esswein
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Durch die gnade des almechtigen gots vmb das gebete vil erberger personen zupesserung vnd zyrungen den gepewen der heyligen cristenlichen kirchen zutrost vnd vntterweysung vnnserm nachsten vnd allen maisteren vnd gesellen die sich diser hohen vnd freyen kunst der Geometria geprauchen ir gemute speculirung vnd ymaginacion dem waren grunt des maswercks paß zuuntter werffen nach gedencken vnd ein zu wurtzeln. Auch fundamentlicher die art so auß dem Centrum des zirckels mitsamt seines vmbschweiffs warer saczung punct vnd aufteylung dest freyer vnd warhafftiger eingepflanczt vnd gegrundt werden. Vnd nit vmb meiner eygen Ere willen. Sunder mer zupreyse rum vnd lob der altten vnnser vorgeer seczer vnd vinder diser hohen kunst des pauwercks die auß der wage. winckelmoß. triangel. zirckel. vnd linial. vrsprunglichen iren waren grunt haben. vnd nu mit der scherff. subtilitet. hoher synne. vnd tieffer rechnung. yecz ersucht ist. Hyrumb hab ich Hanns schmuttermayer von Nurmberg die art solichs maswercks. virung. rotund. der violn. winperg. vnd der pfeyler mit aller irer zugehorungen auff die new mitsamt der altten art gerecht gemacht vnd hynein pracht nach aller irer aufteylung auff das verstentlichst. doch nit mit zukurczer beschreibung noch mer wortten dann not ist. Vnd hab solichs auß mir selber nit erfunden. sunder von vil andern grossen berumbten maisteren. Als die Junckhern von prage. Maister ruger. Niclas von straspurgk. Der dan am mainsten die new art an das licht gepracht mitsamt vil andern genomen.

In dem namen vnsers herren. Amen, wiltu ein violn vnd einen wintperg reyssen. So mach von ersten ein virung als groß du wilt. In die selben virung mach .viij. virung. ye cleiner vnd cleiner. also. das yede in der andern vber eck steen. wie vntten verzeichnet ist nach iren linien. darnach secz die .viij. vierung alle gleich nach einander, vnd der gib yglicher einen puchstaben. Der ersten ein a. vnd heist der alt schuch. Der andern ein b. vnd beist der new schuch. Der dritten ein c. vnd ist ein halb schuch des a. Der vierden ein d. vnd ist ein halb schuch des b. vnd ein dritteyl des a. Der funfften ein e. vnd ist ein dritteyl des b. vnd ein vierteyl des a. Der sechsten ein f. vnd ist ein vierteyl des b, vnd ein sechsteyl des a. Der sibenden ein g. vnd ist ein sechsteyl des b. vnd ein achtteyl des a. Der achtten ein h. vnd ist ein achtteyl des b. vnd ein zwelffteyl des a. Auß disen acht vierungen. vnd yrer weyten kumpt alle teyllung der violen des wintpergs. Vnd alles maswercks.

Nu vah an zu dem grunt der violen. vnd mach die ersten virung a. vnd mach darein die virung b. vnd in die virung b die virung c. die drey virung secz gleich in einander. vnd nym die weyten des g. vnd secz den zirckel mit einem ort in das eck b. vnd teyl herein an der linien gegen ein ander auff allen vier ortten. do mach ein punctlen. Darnach nym die weyten des b vnd secz den zirckel mit einem ortt auff das eck der weyten des c. vnd teyl auch gegen einander an der linien als vor. do mach ein punctlen. vnd teyl von dem punctlen herein gegen der linj b. ein halbe weyten des h. da mach ein punctlen. vnd zeuch denn mit dem zirckel von dem selbigen punctlen. byß auff das punctlen das do stet auff der linien b. das du an den vier ortten. So hastu den grunt vntten an der aufgemachten violen.

Nu vahe au zu der vyolen vnd mach ein plintstrich vber die zwerch vnd mach eine plintstrich in die hohe vnd heb an. an dem zwerch strich. vnd nym die weiten an den schuch b. vnd teyl .xvj. schuch in die hohe, vnd gee darnach wider herab. vnd mach die erste hohe des b. do mach ein zwerch strichlen. vnd nym darnach die weyten des c. vnd secz den zirckel mit einem ort in den myttel strich. vnd teil herauß gegem dem o. do mach zwey puncklen. zewche den vnttersten strich. so hastu die weyten des a. die hohe des b. Nu nym die hohe des absaczs. die weyten des g. vnd teil die dicken des absaczs. darnach so teyl von vnden vnd oben ein gleich myttel. vnd do mach einen plintstrich vber die zwerch. da mach ein x. in das creuczlen. vnd nym die weyten des d. vnd secze de zirckel in den myttel strich da das x stet. vn teyl herauß gegen den ō. do mach ein punctlen. des gleichen vntten an dem absaczs gegen dem o. do mach auch zwey punctlen. vnd zeuch den von den obersten zweyen punctlen. byß zu den vnttersten zweyen strichlen. so hastu den gancze schuch des b. vnd de leib der violn. darnach zeuch von den obersten zweyen punctlen die dachung. vnd oben an der spicz der dachung dye weyten des g. darnach zeuch oben von dem g. byß zu den zweyen punctlen bey dem ō. zwey strichlen. das ist die dachung. darnach zwen schuch des b. von dem x in die hohe. da mach auch ein punctlen. das ist das dein wintperglen mytten in der violen. das knopflen an dem wintperglen. die dicken des f. die weyten des e. nym die weyten des f. bey dem p. vnd zeuch zwey strichlen durch das knopflen zu dem p. auff die zwey punctlen. vnd die weyten des cleinen spiczlens oben ein halb weyten des h. bey dem f. darnach nym den zirckel des b. vnd darzu die weyten des g. vnd secze mit einem ort in das x. vnd teyl in die hohe. do mach ein punctlen bey dem p. darnach zeuch den zirckel in die weiten des c. vnd secze in mit einem ortt in das x. vnd teyl herauß gegen dem ō. do mach zwey punctlen. darnach zeuch den zirckel auff die zwen schuche des a. vnd secz in mit einem ortt in das punctlen p. vnd mit dem andern ortt hinauß. do das crcuczlen steet vnd zeuch auff das punctlen bey dem ō auff yglichen seyten ein strichlen. darnach zeuch den zirckel eins f weyter. vnd tu auch ein strichlen auff beyde seyten. so hastu das clein wintperglen in der violen. darnach mach oben das knopflen mach die dicken des d von dem g byß zu dem r. darnach mach die dicken des e von dem r. vnd laß das spiczlen oben hinauß geen. darnach nym die weyten des e. vnd secz den zirckel in das n. vnd mach auff ygliche seyten ein weyten gegen dem c. do mach ein punctlen. so hastu die weyten des schuchs c. darnach mach die plume die dicken der plumen die weyten des d. darnach nym die weyten des c. vnd secz mytten in das d. vnd teyl auff beyde seyten gegen dem ā. so hastu die weyten des schuchs a. gar vber die zwerch. Darnach mach die villet. die dicken der villeten die weyten des e. darnach nym die weyten des d. vnd secz den zirckel mytten in das k. vnd teyl auff ygliche seyten gegen dem b ein weyten. da zeuch die zwey zwerch strichlen zusamen. so hastu gar vber die zwerch die gancz weyten des schuchs b. mach zwischen der villeten vnd der plon die weyten des b. mynner des h. vnd zwischen der plon vnd des knopfles auch die weyten des b. mynner des h. darnach teyl zwischen dem x vnd der villeten auff die dachung der violen funff laubpossen. die dicken eines yglichen laubpossels die weyten des f. teyl das zwischen yglichem laubpossel vnd der villete ein weit sey. darnach nym ein richtscheit vnd leg es mit einem ortt an das eck der villet bey dem b. vnd mit dem anderen ortt an das eusser ecke bey dem ō. do mach ein plinstrichlen auff yglichen seyten als weyt mach die laubpossel.

Item wo ich dir solt haben geschriben einen ganczen schuch des a oder b. so hab ich dir einen halben schuch genumen. vnd hab dir geschriben das du das ein teyl seczest mytten in den plintstrich. vn teyl auff ygliche seyten vber die zwerch. so hastu den ganczen schuch.

Darnach heb an zu machen den wintperg. vnd merck der wintperg vnd die violn kumen auß einer teylung auß den .viij. schuchen oder virungen. Nu mache zu dem ersten zwu linj vber die zwerch vntter dem wintperg. die dicken der zweyer linien. die weyten des b. Darnach .ix. weyten des b vber die zwerch. vnd nym die weyten des f. vnd mache ein linj herein von oben in die linj so hastu den grunt des wintpergs. Des nym ein Exempel gestochen vntten an dem wintperg.

Darnach heb an zu teylen den winperg. vnd mach vntten ein linj vber die zwerch dar auff du seczest den wintperg. vnd mache mytten in der linj ein S. vnd mach ein plintstrich von dem S yn die hohe, vnd teyl vom S byß oben zu dem E .xvj. weyten des b. do mach ein E. vnd teyl darnach vom S vnd vom E ein gleich myttel. do mach ein x. darnach nym die weyten des b. vnd mach von dem S yn die hohe ein weyten. do mach ein plintstrich vber die zwerch darein secz den zirckel zu dem inbendigen pugen do die ō steen mit einen ortt die zwen schenckel des wintpergs sollen sein einer die dicken die weyten des b. Darnach mach von den myttel des t steen zwen schuch des b. da mach ein y darnach mach bey dem y in der myt ein zwerch strichlen vnd auff yglichen ortten ein z. vnd nym die weyten des d. vnd secze den zirckel mit einem ort yn das y. vnd teyl auff peyde seyten gegen dem z. do mach auff ygliche seyten ein punctlen. do die eussersten strich der zweyer schenckel des wintpergs zusamen kumen. Darnach mach oben bey der spiczen bey dem E die weyten des e. vnd mach zwey punctlen. vnd darnach zeuch von den obersten zweyen punctlen bey dem E byß zu den vnttersten zweyen punctlen bey dem z zwu linien. das ist der kern oder spicz des wintpergs.

Darnach secz den zirckel mit dem einen ortt in die ō der puntlocher. vnd zeuch den ryssen des y die inderen vnd die eussersten buge von einer weyten des zirckcls. Nu mach die zwen ryssen y vnd x. die weyte des g. darnach teyl von ryssen t. byß zu den ryssen x. vnd nym die weiten von dem y. byß an den eussersten ryssen z. das die zwen ryssen x vnd y. gleich in der mytt des schenckels steen. darnach mach den indersten vaden von dem t. byß zu dem v. die weyten oder dicken des g.

wann du die ryssen mit dem zirckel zeuchst. so zeuch nit weyter dann auff den plint ryssen. do die ō der puntlocher an steen. darnach zeuch mit einem richt scheit die ryssen all herab auff den andern plint ryssen des S. do die buchstaben steen der zirckel.

Nun merck eygentlichen der wintperg. wirt gemacht auß der weyten oder schuch des b. oder die ancleydung des wintpergs. wirt gemacht auß dem b. aber dem schuch b wirt abgeprochen die weyten des g. die virung steet gestochen in dem wintperg an der linj S. der ist gemacht ein l. das abprechen das man thut dem b. das ist die new art der man sich ycz gepraucht.

Oder wolt yemantzs machen die alt art oder teylung. der mocht wol nemen die wytte des b. wo man sunst nympt die weyten des l.

Nu mache zu dem ersten das knopflen oder puglen an dem wintperg. vnd nym die weyte des l. vnd teyl von dem e. gegen dem r ein weyten. vnd nym dar nach ein halb weyten des b. vnd secz den zirckel mit einen ortt in das r. vnd teyl wider hin auff gegen dem e. da mach ein strichlen vber die zwerch. vnd bey dem r. auch ein strichlen vber die zwerch. vnd lasse das spiczlen hin durch geen. darnach nym die weyten des c. vnd secz den zirckel mytten in das knopflen. da das n steet. vnd teyl auff beyd seyten gegen dem m. da zeuch es zusamen. so hastu vber die zwerch gar die weyten des a. Darnach mach die plume. die dicken der plumen. die weyten des l. von dem g. byß zu dem i. da mach zwey zwerch strichlen. noch nym die weyten des l. vnd secz den zirckel in die myt. do das h steet. vnd teyl auff yglichen seyten gegen dem v. zwu weyten. do zeuch es zusamen. so hastu vier weyten des schuchs l. so hastu die virung der plumen. Darnach mach die villet. die dicken der villeten eins schuchs des l. von dem k. byß zu dem m. do mach zwen zwerch strich. darnach nym die weyten des b. vnd secz den zirckel mit dem einen ortt in das l. vnd teyl auff die beyd seyten gegen dem o. do zeuch es zusamen. auch teyl es von dem puczlen. byß zu der plumen. vnd von der plumen. byß zu der villet. da zwischen yglichem ein weyt sey.

Nu merck wider das von dem puczlen oder knopflen da das r steet byß zu dem g das an der plumen steet anderthalben weyten des b sey. vnd auch von der plumen do das i steet byß zu der villet do das k steet. auch anderthalb weyten des b sey. Darnach teyl vier laubpossen auff den schenckel des wintpergs zwischen der villet vnd vnden des ennds des wintpergs. vnd teyl ein yglichen laubpossen die dicken der weyten des l. darnach teyl von der mytt der pletten des wintpergs do das q steet her auß gegen dem p anderthalben weyten des l. do zeuch es zusamen das ein vierung werde. darnach teyl von den vnttersten zwerch strichen der laubpossen in der myt der pletten do das q steet ein weiten des l gegen dem r. das ist das schwenczlen in dem laubpossen. darnach teyl zwischen der villet vnd des obersten laubpossen von dem obersten oder ersten laubpossen byß zu dem andern. vnd von dem andern byß zu dem dritten. vnd von dem dritten byß zu dem vierden. vnd von dem vierden byß gar hyn ab an das ende des wintpergs. do zwischen yglichem laubpossen vnd der villet vberal ein weyte sey.