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Feldfrüchte (Tucholsky)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Kurt Tucholsky
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Feldfrüchte
Untertitel:
aus: Mit 5 PS Seite 362
Herausgeber:
Auflage: 10. – 14. Tausend
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1928
Verlag: Ernst Rowohlt
Drucker: Herrosé & Ziemsen
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Aus dem Zyklus: Wenn der alte Motor wieder tackt
Erstdruck in: Weltbühne, 21. September 1926
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
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Bearbeitungsstand
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[362]

 Feldfrüchte

Sinnend geh ich durch den Garten,
still gedeiht er hinterm Haus;
Suppenkräuter, hundert Arten,
Bauernblumen, bunter Strauß.

5
     Petersilie und Tomaten,

     eine Bohnengalerie,
     ganz besonders ist geraten
     der beliebte Sellerie.
Ja, und hier –? Ein kleines Wieschen?

10
Da wächst in der Erde leis

das bescheidene Radieschen:
 außen rot und innen weiß.

Sinnend geh ich durch den Garten
unsrer deutschen Politik;

15
Suppenkohl in allen Arten

im Kompost der Republik.
     Bonzen, Brillen, Gehberockte,
     Parlamentsroutinendreh …
Ja, und hier –? Die ganz verbockte

20
     liebe gute S. P. D.

Hermann Müller, Hilferlieschen
blühn so harmlos, dof und leis
wie bescheidene Radieschen:
 außen rot und innen weiß.