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Fehler der fürstlichen Erziehung

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Susanne von Bandemer
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Titel: Fehler der fürstlichen Erziehung
Untertitel:
aus: Neue vermischte Gedichte, S. 63–64
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1802
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Google, Kopie auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[63]

Fehler der fürstlichen Erziehung.


Ein König ließ den Erben seines Throns
Mit großem Fleiß erziehn. Man sucht in den Provinzen
Zum Unterrichte seines Sohns
Die größten Meister auf. Man unterwies den Prinzen

5
In allen Künsten, die zur Zier

Und Nutzen dieneten. Er lernte zeichnen, tanzen,
Palläste bauen, Städt’ umschanzen,
Blies seine Flöte, spielte sein Klavier;
Man ließ ihn in den Alterthümern unterweisen,

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Und nahm noch, (denn er sollte reisen)

Die besten Lehrer in vier Sprachen an.

[64]

Zwey Reisende befragten einen alten Mann
An seinem Hofe: „Sagt uns, aber ungeheuchelt,
Was Euer Prinz am besten kann?“

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Gut reiten, sprach der Mann, weil ihm kein Pferd geschmeichelt.