Fariglioni
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Fariglioni.
Wo schroff zum Meer
hinabstürzt der Klippen zackigste, im Äther
Das mövenumkreiste Haupt und in der Fluth
Die grüne, muschelumklammerte Sohle badend –
Und sinn' hinaus in dämmernde Fernen,
Bis mählich am Horizont
Des Sonnenwagens leuchtende Purpurfurchen
Verglimmen, und von den Höh'n,
Herniedersinkt mit thauschwerem Flügelpaar. –
Das glüh'nde Haupt
An die Felsbrust gelehnt, den Blick
In's Weite verloren, lausch' ich hinaus ....
Im Schwebe-Rhythmus der Wogen,
Schaukelnd und gaukelnd
Und lockend wie sie,
Die Träume all', die einst meine Seele befeuert.
Warum nicht hieltst du sie?
Was zwang dich,
Sie preiszugeben, die gold'nen,
Die glückeslüstern du schon
War's Stolz?
War's Trotz? Oder wär's
Von Ewigkeit her
Des Dichters Verhängnis: einsam,
Die Stirn umweht, zu hausen
Im Ocean des Lebens, wie dort
Im kreisenden Wellenschooß die Fariglioni? –