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Familiengenealogie

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Familiengenealogie
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 12, S. 388_a
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[388_a] Familiengenealogie. Wie viele bürgerliche Familien kennen die Namen und Schicksale ihrer Vorfahren der fünften Generation? Sicher nicht allzuviele, denn seit die Eintragungen in der Familienbibel außer Gebrauch gekommen sind, besteht keine häusliche Aufzeichnungsstelle mehr, und die mündliche Tradition reicht höchstens bis zu den Eltern der Großeltern eines Familienhauptes. Dies ist sehr zu bedauern, denn aus dem Bewußtsein tüchtiger Vorfahren wächst der richtige Familiensinn, das Streben, sich ihrer wert zu erhalten und auch die Kinder wieder im selben Geiste zu erziehen. Unsere hastig lebende und schnell vergessende Zeit hätte es sehr nötig, dies stark geschwundene Familienbewußtsein wieder zu pflegen, indem die Eltern niederschrieben, was sie von den Vorfahren wissen, und das Buch zur Wetterführung ihren Kindern hinterließen.

Ein solches Buch, praktisch angelegt und mit Rubriken für vier Generationen versehen, ist unter obigem Titel von B. Leuschner herausgegeben. (Breslau, Aderholz.) Den Anfang machen darin einige Blätter gut ausgewählter Bibel- und Dichterstellen, hierauf folgen übersichtlich die Eintragungsbogen mit reichlich viel Platz zum Niederschreiben von Grundsätzen und Lebensregeln zwischen ihren Rubriken. Eine Generation folgt der anderen, und es mag für die Enkel ein eigenes Gefühl sein, die Sorgen und Freuden der lange begrabenen Groß- und Urgroßeltern, ihre Wünsche für die Nachkommen in deren eigener Handschrift vor Augen zu haben.