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Für die Gründung eines Bismarck-Archivs

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Textdaten
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Titel: Für die Gründung eines Bismarck-Archivs
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 17, S. 548
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
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Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[548] Für die Gründung eines Bismarck-Archivs wird ein Aufruf an das deutsche Volk erlassen. Bald nach dem Tode des großen Kanzlers wurde der Wunsch rege, alles zusammenzubringen, was an Briefen und Urkunden von seiner Hand vorhanden ist. Dieser Gedanke hat nunmehr festere Gestalt gewonnen. Mit dem Bismarck-Archiv will man ferner eine Bismarck-Bibliothek verbinden, in der alle auf Bismarck und sein Wirken sich beziehenden Werke des In- und Auslandes Aufstellung finden würden. Schließlich plant man, den obenerwähnten Sammlungen noch ein Bismarck-Museum anzureihen, in dem die im Privatbesitz befindlichen Erinnerungen an Bismarck, Denkmünzen mit seinem Bilde, Darstellungen Bismarcks in Gemälden, Stichen, Radierungen und Photographien, Modelle zu Bismarck-Denkmälern, Erzeugnisse der Industrie zu Bismarcks Ehren etc. nach und nach zusammengebracht werden sollen. Als Ort für die Errichtung des Bismarck-Archivs ist Stendal in der Altmark in Aussicht genommen. Für die Wahl des Ortes gab den Ausschlag die historische Bedeutung Stendals als der Hauptstadt der Altmark, die in der geschichtlichen Entwicklung den Kern des preußischen Staates gebildet hat, ferner die nahen Beziehungen der Familie Bismarck zu Stendal, die noch jetzt vor dem Ueglinger Thor das Hospital St. Gertrud besitzt und deren älteste Vorfahren lange Zeit im Rate der Stadt gesessen haben zu der Zeit, als Stendal in seiner höchsten Blüte stand, und schließlich die Nähe des Stammgutes Schönhausen, dessen Bismarck-Museum das Wallfahrtsziel von Tausenden deutscher Patrioten ist. An alle Deutschen des In- und Auslandes ergeht nun die herzliche Bitte, die nationale Sache durch reichliche Beiträge zu unterstützen, damit außer den für den Bau eines würdigen Bismarck-Hauses nötigen Geldern ein werbendes Kapital vorhanden sei, aus dessen Zinsen die im Privatbesitz befindlichen Schriftstücke von Bismarcks Hand im Original oder in beglaubigten wortgetreuen Abschriften erworben und die für die Instandhaltung und Verwaltung des Instituts nötigen Kosten bestritten werden können. Beiträge sind an die „Deutsche Bank“ in Berlin und deren Filialen für die Rechnung des „Ausschusses zur Errichtung eines Bismarck-Archivs in Stendal“ zu senden.