Zum Inhalt springen

Für deutsche Erzieherinnen in England

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<<
Autor: Bn.
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Für deutsche Erzieherinnen in England
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 11, S. 356
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[356] Für deutsche Erzieherinnen in England. Wie schon einmal (Jahrgang 1896 der „Gartenlaube“, S. 882) erhebt die hochverdiente Vorsteherin des Deutschen Lehrerinnenvereins in London, Helene Adelmann, ihre Stimme zur Warnung für jene Mädchen, die durch Agenten von Deutschland aus Stellen in englischen Häusern annehmen und dann nach der Ueberfahrt wahllos antreten müssen. Solche Stellen sind in sehr zahlreichen Fällen schlecht, auf die Dauer unerträglich für gebildete deutsche Mädchen, welchen häufig genug Hausmädchendienste außer dem Unterricht zugemutet werden; in Institutsstellen kommt es vielfach vor, daß der „auf Gegenseitigkeit“ des Sprachunterrichts gegründete Kontrakt mit sehr schmalem Honorar ganz hinfällig ist, indem nur Deutsch und Französisch im Hause gesprochen werden. In den 13 Ferienwochen hat die Lehrerin für sich selbst zu sorgen, Gehalt und Verpflegung hören auf. Und für solche ganz unbefriedigende Stellungen, meist mit elender Ernährung, haben die Suchenden schwere Summen an die Agenten zu zahlen, die natürlich gerade die schlechten Stellen mit raschem Wechsel am liebsten vergeben. – Sie könnten ihr gewissenloses Treiben nicht so gewinnbringend führen, wüßten die jungen deutschen Lehrerinnen, daß keine gute englische Familie eine unbekannte Erzieherin in Deutschland engagiert, daß aber sehr viele von ihnen sich an den Deutschen Lehrerinnenverein in London wenden, in dessen schönem, gemütlichem Heim (W, 16 Wyndham Place, Bryanston Square) die Stellesuchenden billige Unterkunft finden, bis ein Abschluß erreicht ist.

Diese Thatsachen sind, trotz mehrfacher Veröffentlichung, noch nicht bekannt genug, wie die zahlreichen Opfer der Agenten beweisen, welche nach ausgestandener Leidenszeit schließlich in den Verein flüchten, dessen Verband sie von vornherein hätten angehören sollen. Um nun denen, welche künftig nach England gehen wollen, Aufschluß über die englischen Verhältnisse und den Verein zu bieten, sind in verschiedenen deutschen Städten Damen als Vertreterinnen des letzteren angestellt, welche Prospekte, Statuten und Jahresberichte kostenfrei abgeben. Wer in Briefwechsel mit ihnen tritt, zahlt 1 Mark für Porto. Diese Damen sind

in Berlin: Fräulein Hübner, Augsburgerstraße 22/3.
in Breslau: Fräulein Malberg, Schulvorsteherin, Teichstr. 22/23.
in Hannover: Fräulein Dröge, Krausenstraße 6.
in Stuttgart: Fräulein Hagmaier, Schulvorsteherin, Moserstr. 12.
in Mannheim: Fräulein Sammet, Vorst, des Großh. Instituts.
in Danzig: Fräulein Mellin, Mattenbuden 33.
in Saarburg: Fräulein Overbeck, Schulvorsteherin.
in Königsberg: Fräulein Sotteck, Tragheimerpulverstraße.
in Tilsit: Frau Hecht, geb. Behr, Rosenstraße 3.
in Köln: Fräulein Wegner, Maria Ablaßplatz 6.
in Dresden: Fräulein Anna Gaudian, Pension Simla.

Möchten recht viele Lehrerinnen von diesem wertvollen Anerbieten Gebrauch machen! Bn.