Für den Weihnachtstisch nach Johann-Georgenstadt
[816] Das ist ein Wunsch, den wir in Bild und Wort hiermit aussprechen, den wir unserem gesammten Leserkreis an’s Herz legen und zu dessen Verwirklichung wir den Betrag unserer letzten Sendung von 204 Thalern an das Hülfscomité ausdrücklich bestimmt haben. Es giebt kein ärmeres Geschöpf auf Gottes Erde, als ein armes Kind zur Weihnachtszeit, wenn ihm von dem freudenreichen Feste kein einziger Strahl in’s Herz fällt, nicht die geringste Gabe es an das heilige Christkindlein erinnert, das „vom Himmel her“ zu aller Kinder Freude gekommen ist. Die Aermsten aller Armen im ganzen deutschen Vaterlande sind aber jetzt ganz gewiß die armen Kinder in Johann-Georgenstadt, deren abgebrannten Eltern Alles fehlt, Haus und Bett, Brod und Arbeit, wo der Fleiß vergeblich nach Verdienst ausgeht und die bitterste Sorge sich fremder Barmherzigkeit in die Arme werfen muß! Hier gilt’s, den Weihnachtsbaum in glücklicheren Kreisen zu schmücken und hinaufzutragen in den so schwer heimgesuchten Gebirgsort; hier gilt’s, reichlich und rasch zu spenden, um in den Kreis ihrer höchsten und reinsten Freude womöglich alle armen Kinder zu ziehen! Eben deswegen haben wir unsern Zeichner an Ort und Stelle geschickt, um unseren Lesern ein zugleich örtlich getreues Bild zu geben, wie ein solches Fest vor unseren Augen steht. Möge es nun zu recht voller und schöner Wirklichkeit werden!
Es gingen ferner ein: Von W. M. in Gröbzig 3 Thlr.; C. S. in Meiningen 1 Thlr.; Ernst Dörflinger in Guben 1 Thlr.; W. Siedersleben in Dessau 5 Thlr.; Rechenfehler eines Bankiers 2 Thlr.; Ertrag eines Concerts des Männergesangvereins in Oberoderwitz 15 Thlr.; durch Braumeister Vogel und Kaufmann Schleitner in Oschatz 4 Thlr. 5 Sgr.; O. Harlen in Dresden 1. Thlr.; Lesekränzchen in Buckau 2 Thlr.; von Torgau 5 Thlr.; ein Unbekannter in Meerane 1 Thlr.; –h– in Neuhaldensleben 2 Thlr.; Ertrag einer Sammlung in Milwaukie (Wisconsin) durch die Herren J. Neustadtel, H. Haertel und G. E. Weiß 161 Thlr., mit dem herzigen Wunsche des Briefes: „Wir wünschen, daß Johann-Georgenstadt und unser altes Vaterland, für welches die Liebe in unsern Herzen niemals erlöschen wird, auf lange, lange Jahre vor einer ähnlichen Calamität bewahrt werden möge.“