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Eyn newes lied wir heben an

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Textdaten
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Autor: Martin Luther
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Titel: Eyn new lied von den zween Merterern Christi / zu Brussel von den Sophisten zu Loeuen verbrannt
Untertitel:
aus: Enchiridion oder eyn Handbuchlein / eynem yetzlichen Christen fast nutzlich bey sich zuhaben…
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1524
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Erscheinungsort: Erfurt
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Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung: Lied über die Hinrichtung zweier protestantischer Mönche in Löwen. Siehe Johannes van Esschen und Hendrik Vos
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[41]

Eyn new lied von den zween Merterern Christi / zu Brussel von den Sophisten zu Löuen verbrant.

Mar. Luther.

Eyn newes lied wir heben an /
des wald Gott vnser herre.
Zu syngen was got hat gethan /
zu seynem lob vnd ehre.

5
Zu brussel yn dem nidderland /

wol durch zwen yunge knaben /
Hatt er seyn wunder macht bekant /
die er mit seynen gaben.
So reichlich hat getzyret.

10
Der erst recht wol Johannes heyst /

so reych an Gottes hulden.
Seynn bruder Henrich nach dem geyst /

[42]
eyn rechter Christ on schulden.

Vonn dyßer welt gescheyden synd /

15
sye hand die kron erworben.

Recht wie die frumen gottes kind /
fur seyn wort synd gestorben.
seyn Mertrer synd sye worden.

Der alte feynd sye fangen ließ /

20
erschreckt sye lang mit drewen.

Das wort Gotts er sye leucken hieß /
mit list auch wolt sye tewben.
Von Löuen der Sophisten viel /
mit yhrer kunst verloren.

25
Versamlet er zu dysem spiel /

der geyst sye macht zu thoren.
Sie kundten nichts gewinnen

Sye sungen suß sye sungen sawr /
versuchten manche lysten /

30
die knaben stunden wie eyn mawr /

verachten die Sophisten.
Den alten feynd das seer verdroß /
das er war vberwunden.
Vonn solchen yungen / er so groß /

35
er wart vol zorn / von stunden.

gedacht sye zuuerbrennen.

Sie raubten yhn das kloster kleyd /
die weyh sye yhn auch namen.
Die knaben waren des bereit /

40
sie sprachen frölich Amen.

Sie danckten yhrem vater Got /
das sye loß solten werden /
des teuffels laruen spiel vnd spot /
daryn durch falsche berden.

45
die welt er gar betrenget.


Das schickt Got durch seyn gnadt also /
das sye recht priester worden.
Sich selbs yhm musten opffern do /
vnd gehen ym Christen orden.

50
Der welt gantz abgestorben seyn /

die huchley ablegen.
Zu hymel komen frey vnd reyn /
die muncherey außfegen.
Vnd menschen thandt hie lassen.

55
[43]
Man schreib yhn fur ein brieflein kleyn /

das hies man sye selbst lesen.
Die stuck sye zeychten alle drein /
was yhr glaub war gewesen /
der hochst yrhtumb dyser war /

60
Man mus allein got glauben /

der mensch leugt vnd treugt ymer dar /
dez soll man nichts vertrawen
des musten sye verbrennen

Zwey grosse fewr sye zundten an /

65
die knaben sie her brachten.

Es nam groß wunder yderman /
das sye solch peyn verachten.
Mit frewden sye sych gaben dreyn /
mit Gottes lob vnnd syngen /

70
der muet wart den Sophisten klein /

fur dysen newen dyngen /
da sych Gott ließ so mercken.

Noch lassen sy yr lugen nicht /
den grossen mort zu schmucken.

75
Sie geben fur eyn falsch geticht /

yhr gewissen thut sye drucken /
die heylgen Gotts auch nach dem todt /
von yhn gelestert werden.
Sie sagen yn der letzten not /

80
die knaben noch auff erden

sych sollen han vmbkeret.

Die laß man liegen ymer hyn /
sie habens kleinen fromen.
Wir sollen dancken Got daryn /

85
seyn wort yst widderkommen /

der Sommer yst hart fur der thur /
der winter yst vergangen /
die zarten blumen gehn erfur /
der das hat angefangen.

90
der wirt es wol volenden.