Esther
Die Dienerinnen kämmten sieben Tage
die Asche ihres Grams und ihrer Plage
Neige und Niederschlag aus ihrem Haar,
und trugen es und sonnten es im Freien
noch diesen Tag und den: dann aber war
die Zeit gekommen, da sie ungeboten,
zu keiner Frist, wie eine von den Toten
den drohend offenen Palast betrat,
am Ende ihres Weges den zu schauen,
an dem man stirbt, wenn man ihm naht.
Er glänzte so, daß sie die Kronrubine
aufflammen fühlte, die sie an sich trug;
wie ein Gefäß und war schon voll genug
und floß schon über von des Königs Macht,
bevor sie noch den dritten Saal durchschritt,
der sie mit seiner Wände Malachit
die schwerer wurden von des Königs Scheinen
und kalt von ihrer Angst. Sie ging und ging.
Und als sie endlich fast von nahe ihn,
sich türmen sah, so wirklich wie ein Ding:
empfing die rechte von den Dienerinnen
die Schwindende und hielt sie zu dem Sitze.
Er rührte sie mit seines Zepters Spitze;