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Autor: |
Helene von Götzendorff-Grabowski
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Illustrator: |
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Titel: |
Es ist ein räthselhaftes Leid
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Untertitel: |
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aus: |
Die Gartenlaube, Heft 31, S. 512
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Herausgeber: |
Ernst Ziel
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Auflage: |
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Entstehungsdatum: |
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Erscheinungsdatum: |
1880
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Verlag: |
Verlag von Ernst Keil
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Drucker: |
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Erscheinungsort: |
Leipzig
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Übersetzer: |
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Originaltitel: |
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Originalsubtitel: |
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Originalherkunft: |
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Quelle: |
Scans bei Commons
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Kurzbeschreibung: |
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Bearbeitungsstand
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fertig
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[512]
Es ist ein räthselhaftes Leid – –
Es ist ein räthselhaftes Leid –
Vielleicht empfindet's ähnlich so
Der Vogel, der zur Ferne weit
Aus seinem Heimathswalde floh
5
Und der zum Ort, der ihn geboren,
Auf irrem Flug die Spur verloren.
Mir ist, als sei im Weltenraum
Noch eine andre Heimath mein;
Sie spinnt mich heimlich oft im Traum
10
In ihre fremden Wunder ein,
Läßt mich der Götter Antlitz schauen
Und stirbt dahin im Morgengrauen.
Wer hat aus jenem Himmelsland,
Dem Land des Glückes und der Ruh,
15
Mich fort in
diese Welt gebannt?
Wer schloß mir jene grausam zu?
Waldvöglein du, das sich verflogen,
Wir haben gleiches Loos gezogen.
Du singst das Herz mir seltsam weich;
20
Ich fühl's – es wohnt mein eig'ner Geist
Im Liede, das dein Himmelsreich
Halb jubelnd und halb schluchzend preist.
Des heimwehkranken Sängers Schmerzen –
Sie nisten auch in deinem Herzen.
25
Ich weiß, ich sang gar manches Jahr
Kein Lied aus frischer, freier Brust,
Und heute bricht es wunderbar
Sich wieder Bahn in Schmerz und Lust.
Ich sing' empor – du singst hernieder;
30
Gott Lob: Wir haben
beide Lieder.
Helene von Götzendorff-Grabowski.