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Enttäuschter Badegast

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Enttäuschter Badegast
Untertitel:
aus: Flugzeuggedanken
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1929
Verlag: Ernst Rowohlt Verlag
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons,
S. 130–131
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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[130] ENTTÄUSCHTER BADEGAST

Wenn ich im Badeanzug bin
Und im Familienbade,
Geht die Erotik fort. Wohin
Weiß Gott. Wie schade!

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Und Weiber jederlei Gestalt

Sie lassen alle dann mich kalt,
Wie die verdammte Jauche
Der See, in die ich tauche,
Kalt macht, speziell am Bauche.

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Von der Kabine bis ans Meer

Geniere ich mich immer sehr.
Trotz Spucke und trotz Laufgeschwind
Merkt jede Frau und jedes Kind,
Daß meine Füße dreckig sind.

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Und niemand fragt woher.


Daß jemanden, der nicht gut schwimmt,
Daß man den gar nicht mehr als Mann,
Sondern als Tauchemännchen nimmt – –

So handeln Weiber, die bestimmt

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Wären, mich aufzuregen.


Mir schmeckt das Badewasser nie.
Ich denke immer an Pipi
Und kann das auch belegen.

[131] Es liegt mir fern, hier indiskret

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Krampfadern aufzuwühlen,

Doch jede Frau, die baden geht,
Weiß nichts von meinen Gefühlen.