Zum Inhalt springen

Entsagung (Pfau)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Ludwig Pfau
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Entsagung
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 24, S. 390
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1885
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[390]
Entsagung.

Treibt sich das Volk im Abendscheine
Mit seinen Kindern schäkernd um,
Stehst du beiseit, ernst und alleine.
Und gehst von dannen trüb und stumm.
Dir ist im Drange deines Strebens
Das rasche Glück vorbeigerauscht,
Du hast die süße Frucht des Lebens
Um bittre Weisheit ausgetauscht.

Von der Gemeinschaft losgerissen,
Hast du versenkt den alten Hort
Und warfst, im Durst nach hohem Wissen,
Längst deinen Glauben über Bord.
Des Wunders fromme Märchen scheuchte
Von hinnen die Gedankenschlacht;
So ziehst du, deine eigne Leuchte,
Nun einsam durch die große Nacht.

Dein Menschenlos, es heißt Verzichten;
Was soll dir auch die ird’sche Zier?
Du darfst dir deinen Himmel dichten,
Du trägst das Weltgesetz in dir.
Nach dem Unendlichen zu ringen,
Verfolge die erwählte Bahn –
Du spürst, du rührest mit den Schwingen
Den ew’gen Lauf der Sterne an.
 Ludwig Pfau.