Elfentanz (Kämpchen)
[13] Elfentanz.
Des Tages Stimmen sind verhallt,
Im Schlummer liegt der Föhrenwald,
Die Nacht beginnt zu weben.
Da lispelt es am Heidenstein,
Wie Silberglöckchen beben:
„Lieb’ Brüderchen, nun ist es Zeit!“
„Lieb’ Schwesterchen, ich bin bereit
Und lange schon zur Stelle.
Mit Wein gefüllt der Goldpokal,
Glühmännchen macht uns Helle.
Und hörst du nicht schon die Musik?
Cikade spielt ihr bestes Stück
Kein Auge wacht, kein Ohr, das hört,
Wir sind allein und ungestört,
Kein Mensch kann uns betrügen.“ –
Da reicht ihm Schwesterchen den Arm,
Zum Tanz, zum Elfenreihen.
Ein Blumenteppich ist der Saal,
Und Tau der Wein im Goldpokal.
Karfunkeltau vom Maien. –
Und küssen sich den roten Mund
Und sind so froh und selig.
Glühmännchen glänzt mit hellem Licht,
Und müde wird der Spielmann nicht
Sie tanzen – doch die Nacht verrinnt,
Im Föhrenwalde rauscht der Wind,
Der Tag naht mit den Sorgen.
Da ruft es wieder leis: „Ade,
„Lieb’ Schwesterchen, bis morgen!“ –