Elektrische Kraft Hertz:290
Heinrich Hertz: Untersuchungen über die Ausbreitung der elektrischen Kraft | ||
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Drähten. Herr E. Cohn hat übrigens gezeigt, dass bei einer Schwingungsdauer von der Ordnung der hier benutzten die träge Masse der Elektrolyten noch nicht ins Spiel kommen kann (Wied. Ann. 38. p. 217). Die Durchlässigkeit der Elektrolyten für diese Schwingungen ist zur Bestimmung ihres Widerstandes benutzt worden durch J. J. Thomson (Proc. Roy. Sec. London, 45. p. 269).
16) Zu No. 7. Seite 122.
Die richtig berechnete Schwingungsdauer ist 1 Hundertmilliontel Secunde. Dies ergiebt zusammen mit einer Wellenlänge von 2,8 m eine Geschwindigkeit von 280 000 km in der Secunde, also nahezu die Lichtgeschwindigkeit.
Dies ist die Schlussform, welche, allerdings mit weit sorgfältigeren Daten, die Herren E. Lecher (Wied. Ann. 41. p. 850) und Blondlot (C. R. 113. p. 628) benutzt haben, um festzustellen, dass die Geschwindigkeit der Wellen in den Drähten die Lichtgeschwindigkeit sei. In Wahrheit aber zeigt die Schlussform nur, dass Theorie und Beobachtung darin übereinstimmen, dass in einem einfachen geraden Drahte von 2,8 m Länge und in einem Leiter von der Gestalt unseres primären Leiters die Schwingungsdauern gleich gross sind. Aber der absolute Werth der Schwingungsdauer und damit die Geschwindigkeit könnte darum doch in beiden Fällen um den gleichen Betrag abweichen von dem theoretischen Werthe, und er müsste um den gleichen Betrag abweichen, wenn in beiden Leitern dieselbe Ursache der Verzögerung in gleichem Maasse wirkte.
Diese Schlussform kann also nicht angewandt werden, wenn es sich darum handelt, Zweifel an dem Vorhandensein einer solchen Verzögerung zu beseitigen.
Im Text stützt sich die angenommene Geschwindigkeit weit mehr auf die Versuche von Fizeau und Gounelle und Siemens, als auf die Rechnung.
17) Zu No. 7. Seite 127.
Es ist nicht uninteressant, sich zu fragen, wie die Interferenzen hätten ausfallen müssen, wenn aus den Versuchen der Schluss hätte gezogen werden sollen, dass die Geschwindigkeit in den Drähten gleich der Geschwindigkeit in der Luft war. Nach der genauen Theorie, welche in No. 9 dargelegt ist, ergiebt sich dies leicht mit Hilfe der Fig. 31, und man erhält etwa folgendes Resultat:
0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | ||||||||||
100 | + | + | o | o | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – |
250 | o | – | – | – | o | o | o | o | o | o | o | o | o | o | o | o | o | o |
400 | – | – | o | o | + | + | + | + | + | + | + | + | + | + | + | + | + | + |
Ein Wechsel des Vorzeichens hätte also auch bei gleicher Geschwindigkeit eintreten müssen, aber die folgenden Wechsel, welche die Versuche ergaben, erklären sich nur durch eine verschiedene Geschwindigkeit oder