Elektrische Kraft Hertz:137
Heinrich Hertz: Untersuchungen über die Ausbreitung der elektrischen Kraft | ||
---|---|---|
Seite 137 | ||
<< Zurück | Vorwärts >> | |
fertig | ||
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
|
[137]
die Strecke von einem dieser Punkte zum nächsten für die halbe Wellenlänge halten. Denn wenn alle elektrischen Bewegungen ihre Richtung bei Ueberschreitung eines jener Punkte umkehrten, so müssten sich die Erscheinungen im secundären Kreise ohne Umkehr wiederholen, da sich die Richtung der Schwingung in der Funkenlänge nicht ausspricht. Vielmehr ist aus diesen Versuchen zu schliessen, dass sich bei Ueberschreitung eines jeden jener Punkte ein Theil der Wirkung umkehre, ein anderer Theil aber nicht. Zulässig ist dagegen die Annahme, dass die doppelte Entfernung jener Punkte der halben Wellenlänge entspreche, sodass diese Punkte das Ende je einer Viertelwellenlänge bezeichnen. In der That kommen wir auf Grund dieser Annahme und der schon ausgesprochenen Grundanschauung zu einer vollständigen Erklärung des Phänomens.
Denken wir uns nämlich, eine Welle verticaler, elektrischer Kraft laufe gegen die Wand, werde mit wenig verminderter Intensität reflectirt und gebe so Anlass zu stehenden Wellen. Wäre die Wand vollkommen leitend, so müsste sich in ihrer Fläche selber ein Knotenpunkt ausbilden. Denn im Innern und an der Grenze eines vollkommenen Leiters kann die elektrische Kraft stets nur verschwindend klein sein. Nun kann unsere Wand nicht als vollkommen leitend gelten. Denn zum Theil ist sie nicht einmal metallisch, und soweit sie metallisch ist, ist sie nicht sehr ausgedehnt. Es wird daher in ihrer Fläche die Kraft noch einen gewissen Werth haben, und zwar im Sinne