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Eine teure Fahrt durch den Suezkanal

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Bw.
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Titel: Eine teure Fahrt durch den Suezkanal
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 13, S. 388 d
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1898
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[388 d] Eine teure Fahrt durch den Suezkanal. Das größte Schiff, welches bis jetzt den Suezkanal passiert hat, dürfte der gewaltige russische Panzerkreuzer „Rossia“ von 146 m Länge und 12 000 t Deplacement gewesen sein. Auf der Fahrt nach den chinesischen Gewässern begriffen, traf der riesige Kreuzer, der nicht nur das größte Schiff der russischen Kriegsflotte ist, sondern seiner Länge und Breite nach neben einigen englischen Panzerkreuzern zu den größten Kriegsschiffen aller Seemächte gehört, Anfang dieses Jahres, mit dem Großfürsten Cyrill Wladimirowitsch an Bord, in Port Said ein. Da das mächtige Schiff bei seiner Kohlenfassung von 2000 t und einer schweren Armierung von 15- und 20 cm-Kanonen einen Tiefgang von etwa 71/2 m am Bug, 81/3 m am Heck besitzt, so war es nicht möglich, ihn ohne weiteres durch den 8 m tiefen Suezkanal zu bringen. Im Verlaufe von fünf Tagen wurde das Schiff durch die Ueberladung von 4000 Centnern Kohle in einige Leichterschiffe und durch die Verstauung von 300 t Artilleriematerial von hinten nach vorn so weit erleichtert, daß die gleichmäßige Tauchung des ganzen Kreuzers etwa 7,8 m betrug. Unter der Führung der beiden ältesten Kanallotsen wurde die Fahrt angetreten und mit Hilfe zweier Bugsierdampfer in 273/4 Stunden ohne Unfall vollendet. Während der Nacht lag der Kreuzer in den Bitterseen vor Anker, und während seiner ganzen Durchfahrtszeit mußte die Kanalpassage in der entgegengesetzten Richtung gesperrt werden. Da der Suezkanal mit Bezug auf die Abgaben der ihn benutzenden Schiffe zu den teuersten Schiffahrtsstraßen der Erde gehört, so war natürlich auch die Kanalgebühr für die Durchfahrt der „Rossia“ nicht gering. Es war für die Durchfahrt, abgesehen von den durch das Umladen etc. entstandenen Kosten, eine Kanalgebühr von 36 700 Frcs. zu entrichten. Bw.