Eine allgemeine Romanbibliothek
[648] Eine allgemeine Romanbibliothek. Das Bedürfniß der Unterhaltung durch Romanlektüre ist ein allgemeines. In den Leihbibliotheken wird dasselbe oft blindlings und ohne Wahl befriedigt: deßhalb sind jene Romanbibliotheken zu empfehlen, in denen Verleger und Herausgeber die Auswahl übernehmen. Sind dies Männer von Geschmack und Urtheil, so hat das Lesepublikum von Hause aus eine Bürgschaft, daß ihm nur Treffliches geboten wird. Das gilt von „Engelhorn’s Allgemeiner Romanbibliothek“, die in Stuttgart erscheint, von welcher soeben der erste Band des vierten Jahrgangs erschienen ist und welche eine Auswahl der besten modernen Romane aller Völker giebt. Die ausländischen Schriftsteller sind in guten Uebersetzungen vertreten; wir finden die Franzosen Daudet, Ohnet, Theuriet, Feuillet, Malot, Gréville u. s. w., die Engländer Aïdé, M. E. Braddon u. A., aber auch an namhaften deutschen Autoren fehlt es nicht; wir erwähnen nur zwei Schriftsteller von solchem Ruf wie Adolf Wilbrandt und Hans Hopfen. Der eben erschienene zweibändige Roman „Eine neue Judith“ von H. Rider Haggard, übersetzt von Natalie Rümelin, welcher den vierten Jahrgang eröffnet, gilt für das beste Werk des englischen Schriftstellers; er giebt in glühendem Kolorit ein anziehendes und spannendes Bild südafrikanischen Lebens. †