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Eine Stunde an meinem Bienenstande

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Textdaten
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Autor: L. Hake
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Titel: Eine Stunde an meinem Bienenstande
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 24, S. 382–383
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1866
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Eine Stunde an meinem Bienenstande.


„Nun reite mir auch einmal Dein Steckenpferd vor, alter Junge,“ sagte ein lieber Jugend- und Universitätsfreund, mit dem ich nach manchem langen Jahr wieder einmal in meiner Behausung beim Frühstück beisammen gesessen hatte. „Du bist weit und breit als Bienenvater berühmt, wie ich höre,“ fuhr er fort, „und so möchte ich auch wohl einmal einen Blick in den merkwürdigen Thierstaat thun, obschon mir die einzige Bekanntschaft, die ich jemals mit Deinen Lieblingen machte, nicht eben in angenehmer Erinnerung steht; denn noch jetzt spüre ich im Geiste den Schmerz und die Geschwulst, welche mir einst der Stachel einer Deiner einigen Hautflügler zugefügt hat.“

Eine solche Aufforderung, seine Leib- und Lieblingsleidenschaft in das gehörige Licht zu stellen, läßt sich Niemand zwei Mal sagen, am wenigsten ein eifriger Bienenzüchter, wie ich es seit länger denn zehn Jahren war. Wir machten uns denn nach meinem Bienenstand auf den Weg.

Zunächst ward dem Freunde eine Bienenhaube mit Drahtgeflecht und Augengläsern über den Kopf gestülpt und eine leinene Blouse übergezogen; die brennende Cigarre dampfte im Munde, die Hände waren mit dicken Wollhandschuhen verwahrt. So führte ich den maskirten, geharnischten und gepanzerten Freund, ein prächtiges Seitenstück zu Falstaff’s „sieben steifleinenen Kerlen“, meinem Bienenpavillon zu, wies ihm den passendsten Platz an, von wo aus er das äußere Treiben mehrerer recht volkreicher Bienenstöcke genau in’s Auge fassen konnte, und hieß ihn seine volle Aufmerksamkeit auf jene kleinen Breter vor den schmalen, länglichen Oeffnungen (Fluglöcher) in den Wänden des Pavillons richten, an denen es am lebendigsten herging.

„Nun sieh,“ sprach ich, „wie sich das drängt von innen aus dem Dunkel an’s Licht, vom Lichte zum Dunkel! Zu Hunderten fliegt das muntere Völkchen in jeder Secunde ab und zu. Ist’s nicht eine wahre Lust, das anzuschauen? Aber was für ein prächtiger Tag ist auch heute für das Bienenleben! Nach dem gestrigen sanften Gewitterregen haben sich die Kelche aller Blüthen mit süßem Nektar überreich gefüllt; jetzt gilt’s sie zu entleeren und in wenigen Tagen vielleicht, außer dem Nothbedarf für’s ganze Jahr, auch noch weiteren Vorrath zu beschaffen. Was heute versäumt wird, ist morgen vielleicht nicht mehr nachzuholen; der günstigen Tage sind etwa nur wenige beschieden, darum rasch und frisch an’s Werk! – Was für ein wunderbar schnellwechselndes Schauspiel auf dem Flugbrete des Baues in jedem Augenblicke! Da stürzen einige Bienen recht plump und schwer aus der Luft auf das Flugbret herab; sie scheinen ganz ermattet von der Mühsal eines vermuthlich weiten Weges; man sieht’s ganz deutlich, sie athmen tief und schwer, wie ein Mensch der unter einer drückenden Bürde daherkeucht, und wollen sich erholen, bevor sie in den dunkeln Bau schlüpfen. Das soll uns gar nicht wundern, denn in der That sind diese Bienlein sehr beschwert von süßem Honigseim, den sie hier und da sammelnd in sich aufsogen und, von unzähligen Gefahren umringt und bedroht, nun endlich heimbringen und in sichern Vorrathskammern aufspeichern wollen.

Dort kommen wieder andere an, nicht weniger schwer beladen, – dazu gar wunderlich bepudert und buntfarbig behost. Echte Essenkehrer, fürwahr! oder Müllerburschen, denen man es auf’s Haar ansehen kann, wo sie sich umgetrieben und angerieben haben! Das sind die nicht minder fleißigen Blumenstaubsammlerinnen, mit weißen, gelben, braunen, schwarzen Höschen angethan, je nachdem sie im Schooße der Feuerlilie oder des Mohns, dem Kelche der Esparsette oder des Geisblattes sich herumgewälzt haben, damit der zarte Blumenstaub sich an die feinen Borsten ihres Leibes setze, von wo er mit den Vorderfüßen abgestreift und in den Grübchen der Hinterbeine in Form kleiner Kügelchen festgedrückt wird. Auch sie eilen in’s Dunkel ihrer Wohnung, um sich von hülfreichen Genossinnen ihrer Bürde entledigen zu lassen, von der ein Theil, sogleich mit Honig gemengt, zum Futter für die Nachkommenschaft und das Volk verwendet, der andere ebenfalls verwahrlich niedergelegt wird.

Zwischen den Ankömmlingen stürzen in wilder Eile und pfeilgerader Richtung die Abziehenden wieder hervor, als ging’s auf Leben und Tod! Dort, ein wenig seitwärts auf dem Flugbrete producirt sich unseren Blicken eine andere kleine Familienscene, die wir recht aufmerksam belauschen wollen. Da sind drei, vier Bienen, sie haben eine fünfte in der Mitte und scheinen diese hin- und herzuzerren. Hat man etwa Arges mit ihr im Sinne? soll ein Strafact an ihr vollführt werden? will man ihr etwa gar an’s Leben? Weit gefehlt! Die Biene in der Mitte, um welche sich die andern so eifrig bethun, daß man fast Böses argwöhnen könnte, ist eine junge Biene, die eben zum ersten Male von der Sonne beschienen wird und im Begriffe steht, ihren ersten Ausflug in die Welt zu machen; die um sie beschäftigten Bienen aber sind alte, die dem Kiekindiewelt leckend, streichelnd, zupfend, bürstend vor dem Abfluge die Toilette machen, just so wie eine saubere Mutter ihrem kleinen Herzblättchen, ehe sie es aus dem Hause auf die Straße entläßt, zuvor immer erst noch die Haare streicht, die Falten des Kleidchens glättet, das Hütchen rückt und das Schuhband festbindet.

Aber was ist das und was will es bedeuten? Da laufen auf dem Flugbrete eine Anzahl Bienen so ruhelos hin und her, jeder ankommenden Biene stürzen sie entgegen, von manchen wenden sie sich alsbald wieder weg, andern begegnen sie mit offenbarer Feindseligkeit; einigen Bienen gestatten sie den Eingang in die Wohnung gern und willig, andern wehren sie ihn, wehren ihn mit aller Macht ihrer Widerstandsfähigkeit. Diese Bienen sind die stets kampfbereite und todesmuthige Schutzwacht des ganzen Volkes, eine echte rechte Spartanerschaar, welche jeden ungeladenen Gast, jeden Schmarotzer, der da mit zehren will, wo er doch nicht mitgesammelt hat, jeden Näscher, Dieb und Räuber, auf Leben und Tod bekämpft und dabei des eigenen Lebens weder schont noch achtet, wenn damit nur Ruhe und Frieden des stammverwandten Volkes erkauft, Sicherheit und Heiligkeit des eigenen Heerdes gewahrt und geschirmt werden. Hier stürzt sich eben eine solche Wachtbiene auf einen Feind, der den Versuch macht, in fremdes Eigenthum einzudringen, und sich zu nahe herangewagt hat. Sie hat ihn entweder aus seinem ängstlichen Anfluge, aus der Unsicherheit seines Gebahrens, oder auch am fremdartigen Geruche als Feind ihres Stammes erkannt, darum stürzt sie sich wie ein erzürnter Adler, dem man seine Brut rauben will, voll Wuth auf ihn. Sie packen sich, sie umstricken sich, rollen im Knäuel auf den Erdboden. Wie sie sich im Staube wälzen, Kopf oben, Kopf unten! Endlich löst sich der Knäuel; die eine von beiden hat obgesiegt, sie hat im Ringkampfe der Gegnerin Blöße erspäht und ihr den Giftdolch, den Stachel, bis in’s Herz gebohrt, und diese verendet nach wenigen Zuckungen; oder es ist ihr gelungen, einen Flügel der Gegnerin mit ihrem Gebisse zu fassen, ihn zu verdrehen oder zu zerstören; die Gegnerin ist fortan flugunfähig, kann sich nie wieder in die Luft erheben, sie ist dem jämmerlichsten Hungertode geweiht.

Wie bei Tage, so bei Nacht, steht eine solche Bienenschaar an der Pforte Wacht, denn auch von nächtlichen Feinden hat das Volk Ueberrumpelung zu befürchten. Da ist ein kleiner Nachtschmetterling, [383] Wachsmotte genannt, einer der furchtbarsten Feinde eines Bienenvolkes. Unverdrossen liegt er Tage lang außen an der Bienenwohnung still und ruhig auf der Lauer, bis es ihm etwa in einem unbewachten Augenblicke glückt, in den Bau zu schlüpfen. Nicht, daß ihn selbst nach den süßen Schätzen der Bienen gelüstete, er sucht vielmehr nur eine Brutstätte für seine Nachkommenschaft. Aus seinen Eiern, die er an den Wachsbau legt, schlüpfen bald Maden, welche auf dem Boden der Waben ihre Minen nach allen Richtungen graben, die Zellen mit ihrem Gespinnst überziehen, die darin sitzende Brut lebendig begraben und, wenn in Menge vorhanden, wohl solche Uebermacht über das Bienenvolk erlangen, daß dieses mit allen Anstrengungen und Opfern sich ihrer nicht mehr entledigen kann, die Abwehr endlich muthlos aufgiebt, dem Zerstörer seiner Wohnung das Feld räumt und auszieht.

Nun wieder einen Blick zurück zum Flugloche des Bienenvolkes, an dem es trotz alles Getümmels der Bienlein, trotz alles Drängens nach außen und nach innen doch so ordentlich hergeht, keins dem andern den Weg versperrt, alle Glieder der großen Familie einander nicht blos friedlich Platz machen, sondern sich auch so unverdrossen und ohne Treiber in ihrem Wirken und Schaffen helfen und unterstützen! Wir gewahren da mitten unter den ab- und zufliegenden Bienen, die sich durch das Flugloch drängen, eine Anzahl anderer, welche auf ihrem Platze festgebannt scheinen, ihre Flügel aber in unaufhörlich schwirrender Bewegung erhalten. Sind das etwa Mauthner oder Grenzjäger, die, dem Einschmuggeln fremder, unversteuerter Producte in’s eigene Land zu wehren, hier auf Posten stehen? Nicht doch! Es sind dies die angestellten Windmacher des ganzen Volkes, wohlverstanden! nicht Windbeutel. Es sind die Pfauenschweifwedler, die lebendigen Ventilatoren oder Fächler, welche durch die Vibration ihrer Flügel im Stocke einen gelinden Zugwind hervorbringen, ihm dadurch frische Luft zuführen, der verbrauchten Abgang verschaffen und die Hitze im Innern des Stockes mäßigen.“

Mein Freund, dem in seiner Vermummung das Gefühl der Sicherheit gewachsen war, da ihm trotz alles Summens und Brummens des stechlustigen Volkes um seine Ohren doch nicht eine einzige Biene ein Leid zugefügt, hatte zwar eine rege Theilnahme an Allem gezeigt, was er hier sah und von mir vernahm, äußerte aber doch, er glaube, nun das ganze Volk in seiner Thätigkeit und genug gesehen zu haben, und schlug vor, uns vom Bienenstande zurückzuziehen. Mir war dieser Wunsch sehr einleuchtend, denn dem Aermsten rieselte unter seiner Capuze der Schweiß in dicken Tropfen von der Stirn über die Wangen in den Bart, und das mußte er freilich geduldig ertragen, so lange er sich nicht entpuppen konnte. Allein ihm blieb noch Manches zu schauen übrig. „Freund,“ erwiderte ich daher, „Geduld! ein wenig Geduld noch! Du hast bis jetzt zwar viele Bienen gesehen, aber bei weitem nicht alle, die nothwendig zur Gesammtheit eines normalen Volkes gehören. Du hast eben nur Arbeitsbienen in ihrer wunderbaren Thätigkeit beobachtet, die Biene, von welcher eigentlich der ganze Pulsschlag der vor Deinen Augen entwickelten Thätigkeit ausgeht, die Königin oder den Weisel, die Mutter dieses großen, wenigstens sechszigtausend Bienen zählenden Volkes, die unbeschränkte Alleinherrscherin in diesem bewundernswürdigen kleinen Staatshaushalte, sie hast Du nicht gesehen. Und wenn Du auch Jahr und Tag an ein Flugbret Dich stelltest, so bekämst Du sie doch wohl nicht zu Gesicht, denn sie verbirgt sich, wenige Ausflüge in ihrem Leben abgerechnet, im Innern ihres Palastes als eine rechte „Frau im Zimmer“, und auch da ist sie von einer so starken Schaar von Zofen und Leibwächtern umlagert, daß es eines recht geübten Auges und einer genauen Kenntniß ihrer Gestalt bedarf, um ihrer in dem dichten Haufen ansichtig zu werden. Außerdem gehören aber zum Hofstaate dieser Königin noch andere Bienenwesen, die Drohnen oder männlichen Bienen, die im Grunde eine sehr untergeordnete Rolle spielen im Haushalte der Bienen, wenn man es nicht als etwas Großes betrachten will, daß von vielen Hunderten der Drohnen nur eine einzige, und diese sogar oft nicht einmal von demselben Volke, von der Königin der höchsten Liebesgunst gewürdigt wird, welche die Drohne noch dazu mit dem alsbaldigen Verluste des Lebens büßen muß.

Königin und Drohnen hast Du also noch nicht gesehen und zudem hast Du auch nicht die entfernteste Ahnung von dem Stücke im Leben der Bienen, das hinter den Coulissen spielt. Um eine richtige Vorstellung hiervon zu erlangen, mußt Du nothwendig auch einen Blick in das Innere des Stockes thun. Hast Du das äußere Treiben der Bienen mit Theilnahme betrachtet, so wird Dich dieser Einblick in das Innere ihres Haushaltes nicht minder befriedigen. Mit meiner Erklärung will sich mich schon kurz fassen. Also noch einige Minuten geduldig ausharren!“

Der Freund willigte ein und wurde von mir in den kleinen Salon meines Bienenpavillons geführt, den die von drei Seiten ihn umschließenden achtzehn Bienenwohnungen bilden. An den Glasfenstern, mit denen sie versehen sind und welche nach innen zu schon einigermaßen den Einblick in’s Innere der Wohnungen gestatten, begann es bald von unzähligen Bienen zu wimmeln, die das einströmende Tageslicht dahin lockte. Mit Behutsamkeit öffnete ich eine Wohnung (Beute), brachte die erschrockenen und zu ernstlicher Abwehr einer geargwöhnten Gefahr bereiten Bienen durch Einblasen von ein paar Zügen Tabakrauch erst zur Ruhe und nahm darauf den ganzen Bau, Rahmen um Rahmen, auseinander.

Meinem armen Begleiter wurde bei dieser Operation wieder sehr bänglich zu Muthe, vielleicht weniger sein- als meinetwillen. Jetzt war ich aber im schönsten Fahrwasser mit meinen Erklärungen. An der einen Wabe konnte ich den künstlichen Bau der Tausende von niedlichen Zellen zeigen, an denen die fleißigen Handwerksleute im Augenblicke meines Eingriffes erst ihre Arbeit eingestellt hatten. In einer andern Wabe erglänzten die kaum eingetragenen frischen Honigtröpflein in den kleinen, so künstlich nach oben gerichteten Zellenfäßchen, in denen sich der Honig erst durch Verdunstung, größerer Haltbarkeit wegen, verdichten muß, bevor er versiegelt wird. Eine dritte Wabe zeigte einen wohl verspündeten und versiegelten Vorrath an Honig. Hier präsentirte sich die Nachkommenschaft, vom frisch gelegten Ei an, in allen Stadien, Arbeitsbienen- und Drohnenlarven, bis zum völlig entwickelten Insect, das vor unsern Augen den Deckel seines Sarges sprengte und sich zu neuem Leben an’s Licht emporarbeitete. Dort endlich auf einer dicht von Bienen belagerten Wabe entdeckte mein spähendes Auge die Königin, die sich, bald in den Bienenhaufen schlüpfend, bald von der einen Wandseite der Wabe nach der andern aalgleich entweichend, unsern Blicken eiligst zu entziehen alle Anstrengungen machte. Vergebliche Mühe! Ich faßte rasch und sanft das schmucke, schlanke Thierchen mit Daumen und Zeigefinger, hob es von der Wabe ab und setzte es, getrennt von seinem Volke, auf einen schwarzen Papierbogen, damit mein Freund die unglaublich fruchtbare Mutter eines zahllosen Geschlechtes ganz genau betrachten konnte. Aengstlich kroch das Thierchen auf dem glatten Bogen eine Minute lang hin und her, ohne einen Versuch zu machen, davonfliegen zu wollen. Dabei ließ es in der kurzen Zeit wenigstens ein Dutzend hellglänzende Eier auf das Papier fallen, ein Beweis, daß es gar nicht zu hoch gegriffen ist, wenn man die Zahl der von einer jungen kräftigen Königin zur Zeit der stärksten Eierlage täglich abgesetzten Eier bis auf dreitausend veranschlagt.

Ein eigenthümlicher Klageton, welchen das Bienenvolk jetzt ausstieß, und eine ängstliche Unruhe, die sich seiner bemächtigte, belehrten mich, daß es sich seiner Verwaisung bewußt geworden sei und daß jener Klageton dem Verluste seiner geliebten Mutter gelte. Demnach war es hohe Zeit, sie ihm wiederzugeben. Ebenso sanft, wie sie entnommen worden, gab ich sie ihren Kindern zurück, deren Jubel in fröhlichem Aufsummen alsbald sich kundgab.

Nichts erübrigte, als das Volk mit seinem ganzen Hab und Gut wieder mit aller Schonung in seine Wohnung einzustellen. So geschah es. Wir verließen den Pavillon; ich enthülsete meinen Freund, der einige Zeit brauchte, sich von seinem Schwitzbade zu erholen und wieder zu sich selbst zu kommen, aber, so schien mir’s, wenigstens mit einer Ahnung von dem unsäglichen Reize meines Steckenpferdes von mir schied.
L. Hake.