Ein neues Jahr!
Ein neues Jahr! Nun kommt’s vom Himmel wieder
Und grüßt das winterstille, dunkle Land.
Das alte ist dahin, leis fiel es nieder,
Aus Gottes ew’ger Ruh’ ein Körnlein Sand.
Manch bitt’re Not, manch Päcklein Herzeleid,
Manch bange Sorge will mit Einzug halten;
Du wehrst ihm nicht, das Tor ist ja so weit!
Und was dir lieb, was deinem Tag gab Schimmer,
Das geht vielleicht nicht mit, das bleibt für immer
Im Schoß des toten Jahres tot zurück.
Ein neues Jahr! Es wird dir neues bringen.
Wer sagt dir heut’, ob’s Lust, ob’s Last wird sein?
Hallt tausend Fragen dir ins Herz hinein.
Und doch, was tut’s, ob einsam, ob mit andern,
Ob du mit Glück beladen, ob mit Leid
Ins dunkle Land der Zukunft jetzt mußt wandern,
Hast du nur dessen starke Hand umfangen,
Der Pfad und Ziel für dich am besten kennt,
Der Schritt für Schritt bis heute mitgegangen,
Und den dein Herz vertrauend Vater nennt.
Für alles, was die vor’ge Zeit gebracht;
Dann auf zur Wanderschaft ohn’ Furcht und Wanken.
Ein neues Jahr! Gott hat es schon bedacht!