Ein geographisches Hausbuch
[706] Ein geographisches Hausbuch. Die unserer heutigen Nummer beiliegende Anzeige und die Prüfung der ersten zwanzig Druckbogen dieses „Handbuchs der Erdkunde von A. Hummel“ veranlaßt uns zu einigen Bemerkungen über dasselbe. So reich nämlich auch unsere geographische Literatur an Lehr- und Handbüchern ist, konnte doch bis jetzt die Frage aufgeworfen werden: „Wie kommt es, daß die Geographie nicht auch, wie die Natur- und Geschichtskunde, neben der belletristischen Lectüre, ein Gegenstand der Abendfreuden am Familientisch geworden ist?“ Antwort: Wir besaßen nur entweder entsetzlich trockene, von Zahlen starrende Angst- und Nothbücher für das Gedächtniß der Schuljugend, oder, wenn man Karl Ritter’s Geist zum Führer genommen, für die Cassen des vorzugsweise nach Wissen strebenden Mittelstandes zu dickleibige und kostspielige Werke. Hier war ein leerer Platz auf dem Büchermarkt. Uns fehlte ein Buch, welches der Zahl und der alten Uebersichtlichkeit des Stoffes gerecht wurde, aber zugleich aus den reichen Fundgruben der Natur-, Geschichts- und Culturwissenschaften das Belebende erfrischend zwischen den Zahlen anpflanzte, und endlich auch dem bescheideneren Geldbeutel die Anschaffung durch Heftlieferung erleichterte. Als ein solches Buch haben wir das Hummel’sche erkannt und freuen uns dieses neuen Erwerbs für Schule, Geschäfts- und Familientisch.