Ein Wohltätigkeitsfest in Berlin
[130] Ein Wohlthätigkeitsfest in Berlin. (Zu dem Bilde S. 120.) Wir bringen unseren Lesern hier eine kleine Kopie des reizend erdachten und künstlerisch ausgeführten Bildes, mit dem H. Fechner, einer unserer beliebtesten jüngeren Künstler, das Programm geschmückt hat für ein Wohlthätigkeitsfest des Berliner „Vereins für häusliche Gesundheitspflege“, der bedürftigen Kranken die nöthige Pflege, Schwachen Stärkungsmittel, Kindern gute Milch verschaffen will, gewiß einer der schönsten Zwecke, welche sich die hilfsbereite Menschenliebe stellen kann. Auf dem Bildchen ist das freundliche Geben dargestellt wie das beglückte Empfangen; all die kleinen, halb scheu halb begehrlich blickenden Gestalten sind schon an uns vorbeigegangen, wir kennen sie, wie sie der Künstler kennt, der sie so lebenswahr festgehalten hat. Und mit welcher Freude sie dann zurückkommen zu „Muttern“, begierig, die Gaben zu zeigen; wie der kleine Blondkopf die Flasche so festhält: „Ach, Muttchen, sieh nur man, ’ne große Pulle für Vatern hab’ ich doch gekriegt“ – das ist herzerfreuender Realismus! E. V.