Ein Vater ermahnt seinen Sohn
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Ganz unsäglichen Schmerz hat es mir gemacht, als ich erfahren hatte, daß Dein Lehrherr mit Dir unzufrieden sei und zwar aus Gründen, die zu hören ich nimmer erwartete. Unter Thränen hast Du mir bei Deinem Fortgehen die heilige Versicherung gegeben, Deinen Eltern und Dir selbst Ehre zu machen und Gott stets vor Augen zu haben. Deine Mutter ist untröstlich und weint Tag und Nacht über Deine Verirrungen. Ist die Liebe zu Gott und zu Deinen Eltern in Deinem Herzen erstorben, dann fahre so fort! Du bist auf dem besten Wege, ein schlechter Mensch zu werden, Schande auf Dich und auf uns zu häufen! Wenn aber die Thränen Deiner Eltern Dein Herz noch rühren können, und wenn Du noch im Stande bist, ein kindlich-frommes Vater unser zu beten: dann bedenke Deinen Fehler, verlaß’ die schmutzige Gesellschaft, die Du zu lieben scheinst und kehre zurück auf die Pfade der Tugend! Folge Deinem Meister der es gut mit Dir meint! Höre auf meine Ermahnungen und trockne die Thränen Deiner Mutter! Ich werde mich bald persönlich von Deiner Besserung überzeugen.