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Ein Vater ermahnt seinen Sohn

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Alois Josef Ruckert
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Titel: Ein Vater ermahnt seinen Sohn
Untertitel:
aus: Briefsteller für Volks- & Fortbildungs-Schulen. Anleitung zum richtigen Briefschreiben mit mehr als 200 ausgearbeiteten Briefen und Geschäftsaufsätzen
Seite 74
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1875
Verlag: Wilhelm Keller
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Erscheinungsort: Würzburg
Übersetzer:
Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: E-Text und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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104. Ein Vater ermahnt seinen Sohn.


Lieber Oskar!

Ganz unsäglichen Schmerz hat es mir gemacht, als ich erfahren hatte, daß Dein Lehrherr mit Dir unzufrieden sei und zwar aus Gründen, die zu hören ich nimmer erwartete. Unter Thränen hast Du mir bei Deinem Fortgehen die heilige Versicherung gegeben, Deinen Eltern und Dir selbst Ehre zu machen und Gott stets vor Augen zu haben. Deine Mutter ist untröstlich und weint Tag und Nacht über Deine Verirrungen. Ist die Liebe zu Gott und zu Deinen Eltern in Deinem Herzen erstorben, dann fahre so fort! Du bist auf dem besten Wege, ein schlechter Mensch zu werden, Schande auf Dich und auf uns zu häufen! Wenn aber die Thränen Deiner Eltern Dein Herz noch rühren können, und wenn Du noch im Stande bist, ein kindlich-frommes Vater unser zu beten: dann bedenke Deinen Fehler, verlaß’ die schmutzige Gesellschaft, die Du zu lieben scheinst und kehre zurück auf die Pfade der Tugend! Folge Deinem Meister der es gut mit Dir meint! Höre auf meine Ermahnungen und trockne die Thränen Deiner Mutter! Ich werde mich bald persönlich von Deiner Besserung überzeugen.


Dein
betrübter Vater N.