Zum Inhalt springen

Ein Traum zeigt des Churfürsten Georg III. Tod an

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Johann Georg Theodor Grässe
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Ein Traum zeigt des Churfürsten Georg III. Tod an
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. S. 24-25
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Dresden
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[24]
21) Ein Traum zeigt des Churfürsten Georg III. Tod an.
Lehmann, Erzgeb. Schauplatz S. 739.

Im September des Jahres 1691 hatte ein frommer Mann im Arensfelter Kirchspiel einen Traum, als würde er in ein herrliches Gemach geführt, darin Niemand als der damals noch lebende glorwürdigste Churfürst Johann Georg III. ganz allein mit seiner Gemahlin gewesen. Er der Churfürst, [25] wäre ganz eißgrau anzusehn, am Tische auf einem Stuhl gesessen, die Frau Gemahlin aber habe hinter ihm gestanden und fortgehend geweinet, und die Thränen mit einem seidenen Tuche abgetrocknet. Darauf hätte der gnädigste Churfürst ihn gefragt, was er da mache? was sein Thun und Nahrung und wie alt er wäre? Nachdem er ihn berichtet, habe er geantwortet: Du bist noch älter als ich und ich muß doch sterben, Du aber bleibest im Leben. Darauff dieser gesagt: Gnädigster Herr, der liebe Gott wird E. Durchlaucht wohl wieder zur Gesundheit verhelffen. Aber der Herr habe noch einmal geantwortet: Ich muß doch sterben und ihm unter diesen Worten D. Augusti Pfeiffers Buch: Anti-Melancholicus genannt gereichet und gesagt: Nimm hin dieß Buch und ließ fleißig darinnen, du wirst’s wohl bedürffen. Darauf hat dieser das Buch genommen und ist mit Thränen davon gegangen. Da er nun vom Schlafe erwachet, habe es ihm gedäucht, es sei alles wahrhaftig, und nicht im Traum geschehen. Und obgleich gute Freunde, welchen er diesen Traum erzählet, ihn bereden wollen, es werde des gnädigsten Landes Vaters langes Leben bedeuten, hat doch der Ausgang die Wahrheit genugsam erwiesen.