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Ein Prophet (Fischer)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Johann Georg Fischer
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Titel: Ein Prophet
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 11, S. 184
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1882
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Ein Prophet.

Ihr könnt mir glauben, er hat’s geseh’n,
Ganz wie es kommt und ist und wird.

Im Hornungsspätroth ist’s gescheh’n:
Vom Zweig’ ein Fink’ ist abgeschwirrt;

5
Der spürt’ ein Saften zuerst im Baum,

Spürte, spürte und nickte kaum,
Schwirrt ab und sagt: Auf Ehrenwort,
Schon rieselt’s innen im Ast und kriecht
Wie Füße herauf an einer Wand;

10
Mir war’s, wie wenn man Thauwind riecht,

Daß mir das Haar zu Berge stand.
Ich hab’s gespürt, es rückt so fort
Und muß noch stärker und muß uns bald
Herüberlauten vom hohen Wald:

15
Es treibt und steigt und ist im Lauf,

Und unser keiner hält es auf;
Es kommt,
Es kommt!

So sagt er, und wie Lebensduft

20
Ging heimliches Schüttern durch die Luft.


  J. G. Fischer.