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Ein Mißbrauch des Hopfens

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Textdaten
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Titel: Ein Mißbrauch des Hopfens
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aus: Die Gartenlaube, Heft 7, S. 131
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1886
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[131] Ein Mißbrauch des Hopfens. Vor einiger Zeit brachte man in Nord-Amerika und England ein neues narkotisches, schlafbringendes Mittel auf den Markt, welches angeblich aus dem Safte des wilden amerikanischen Hopfens dargestellt werden sollte und darum den Namen Hopeïn erhielt. Der französische Gelehrte Dujardin-Beaumetz beschloß, eingehende Versuche mit diesem weiß-krystallinischen Pulver anzustellen, wurde jedoch von einem seiner Freunde darauf aufmerksam gemacht, daß diese Substanz Morphium enthalten solle. Die chemische Untersuchung des Pulvers ergab in der That, daß dasselbe mit dem Morphium durchaus identisch ist und nur im Preise ein Unterschied zwischen den beiden Droguen besteht; denn während ein Gramm Morphium 50 Centimes kostet, muß man für dieselbe Menge Hopeïn 3 bis 4 Franken bezahlen! Ob denn der wilde amerikanische Hopfen wirklich Morphium enthält? Man zweifelt daran und ist geneigt an eine Mystifikation zu glauben. *