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Ein Kranz

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Textdaten
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Autor: Gustav zu Putlitz
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Titel: Ein Kranz
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 23, S. 380
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1885
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[380]

(Ein Kranz)
Zu dem Bilde von Helene Stromeyer.

Ein Kranz, bei des Tageslichts Scheide,
Geflochten aus blühender Pracht,
Hing über der altgrauen Weide,
Im feuchten Stürmen der Nacht.

5
Im Frühroth die Blüthen zerfallen,

Vom Thauen des Morgens beschwert. –
Sie haben die Nachtigallen
Die klagenden Weisen gelehrt.

Zerrissen, verflattert die Kränze,

10
Gestorben die Blumen im Hag;

Doch wieder, vom Lenze zum Lenze,
Erweckt sie der Nachtigall Schlag.

Wohl dem, wenn ihm Hoffnungen starben,
Das Glück, wie das Abendroth sank,

15
Dem im Bild es sich webt aus den Farben,

Dem die Klage sich löst im Gesang.

Karlsruhe, 27. Mai 1884.  Gustav zu Putlitz.


[381]

Ein Kranz.
Nach dem Oelgemälde von Helene Stromeyer.