Zum Inhalt springen

Ein Denkmal für Kaiser Friedrich auf dem Schlachtfelde von Wörth

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Ein Denkmal für Kaiser Friedrich auf dem Schlachtfelde von Wörth
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 23, S. 388
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1889
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[388] Ein Denkmal für Kaiser Friedrich auf dem Schlachtfelde von Wörth. Der Gedanke, dem verewigten Kaiser Friedrich auf dem Schlachtfelde von Wörth ein Denkmal zu errichten, hat soviel Natürliches, Gewinnendes, man möchte fast sagen, Selbstverständliches, daß es niemand wunder nehmen kann, wenn er, einmal öffentlich von einer Schar patriotischer Männer aus den Reichslanden angeregt, alsbald in allen deutschen Gauen den lebhaftesten Wiederhall gefunden hat, und kaum bedarf es noch der Worte, ihm Eingang in aller Deutschen Herzen zu verschaffen.

Zu große, leuchtende Erinnerungen knüpfen sich ja zwischen jener Wahlstatt und dem Namen des ritterlichen Kaisersohnes und weihen sie recht eigentlich zur Stätte für sein Denkmal. Auf diesem Felde und auf diesen Höhen erkämpften unter seiner Führung die süddeutschen und die norddeutschen Truppen Schulter an Schulter jenen ersten großen Sieg über die französischen Bedränger, zu welchem der zwei Tage zuvor bei Weißenburg erstrittene ein so glückverheißendes Vorspiel gewesen war. Der Sieg von Wörth besiegelte mit dem gemeinsam vergossenen Blut für immer die feste Verbrüderung des deutschen Nordens und Südens, er war es, welcher unserem Volk das freudige Vertrauen auf den endlichen Triumph seiner gerechten Sache gab, den Franzosen den Glauben an die eigene Unbesiegbarkeit vernichtete, Verwirrung und Rathlosigkeit in die Kreise ihrer Regierung und Heeresleitung trug und damit den Keim der späteren Auflösung legte. Und dort bei Wörth, an jenem heißen 6. August, sahen unsere tapferen Krieger ihren königlichen Führer in seiner schlichten Größe und seiner ganzen ungebrochenen, jugendlich männlichen Kraft, ruhig und still in der Zuversicht des Sieges inmitten der ringsum dräuenden Gefahren, seine Truppen begeisternd durch Erscheinung, Blick und Wort, das schöne Bild echten germanischen Heldenthums, und so hat er seither fortgelebt in ihrer Phantasie und wird er fortleben für alle Zeiten. Wie er damals sich den preußischen, bayerischen und württembergischen Soldaten seiner dritten Armee zeigte, wie er dort, von ihrem Jubel umbraust, vor ihren Reihen dahinritt, so soll sein Bild in monumentalem Stil und Maßstab, aus dauerndem Erz geformt, künftig sich erheben.

Noch ist eine engere Wahl, eine genaue Bestimmung der Stelle, auf welche das Denkmal zu stehen kommen soll, nicht getroffen; sie bleibt dem regierenden deutschen Kaiser vorbehalten. Viele Gründe sprechen für einen Platz auf den Höhen von Fröschweiler, auf welchen die letzten Kämpfe des blutigen Tages entschieden wurden, dort in der Nähe der „Friedenskirche“, durch deren Erbauung ein lebhafter persönlicher Wunsch des damaligen Kronprinzen verwirklicht worden ist. Der dem Vaterlande einst mit List und Gewalt entrissene, lange entfremdete Boden des Elsaß ist wesentlich durch diese Schlacht und die in ihr vergossenen Ströme deutschen Blutes für Deutschland zurückgekauft worden, und wenn dort auf jenen Höhen das Denkmal „unseres Fritz“ aufragt, so wird es zugleich als ein beredtes Zeichen dastehen, daß das so theuer errungene Reichsland jetzt und in alle Zukunft beim Reiche bleiben soll.

Um ein Denkmal, das dieser Bestimmung gerecht wird, in würdiger Form und angemessenem Umfange ausführen zu können, sind bedeutende Mittel nöthig, zu deren Aufbringung es der Opferwilligkeit des ganzen deutschen Volkes bedarf. Beiträge nimmt der Schatzmeister des Berliner Komitees, Geheimer Oberfinanzrath Dr. Rüdorff, Berlin, Unter den Linden 34, entgegen.