Ehemaliger Bergbau an der Lausche
Am Fuße der Lausche, des höchsten Berges im Zittauer Gebirge, liegt Waltersdorf, ein Ort, der in unseren Tagen weithin bekannt ist als vorzügliche Sommerfrische, als ein gern besuchter Luftkurort. Die früheren Bewohner von Waltersdorf und der angrenzenden Ortschaften trieben vor Jahrhunderten teils Bergbau, teils Glasmacherei. Ueber diesen Bergbau an der Lausche schreibt die Sächs. Kirchengalerie vom Jahre 1840, in der Abteilung „Oberlausitz“ folgendes:
„1538 war ein Bergwerk zu Waltersdorf. An der Poche, wo ehemals die Bertsdorfer Bretmühle stand, war eine Pochmühle zu dem Erze; daher der von Saalendorf nach Bertsdorf führende Berg der Pocheberg, der Bach die Poche genannt wird. Auch sind damals nachfolgende Stollen fündig gewesen, nämlich: „der Schwarzfärber-Stollen“ am Kirchberge; der „Walt’s Gott-Stollen“ und „Gesellschafts-Stollen“ am Spitzberge (Lausche gemeint!) und „Alle Engel-Stollen“ ebendaselbst, desgleichen der „Sankt Johannes-Stollen“ am Sankt Johannesberge, der „Sankt Martins-Stollen“ und der „Sankt Paulus-Stollen.“ Dies bezeugen noch, wie ein 1670 begonnenes Kirchenbuch bei der Kirche zu Waltersdorf anführt, „die Berggruben und Haufen Schlacken an unterschiedlichen Orten im Dorfe, sonderlich das Schachtloch aus des Richters Hofe bis unter die Bretmühle, darin eine weiße Bergart, wie Silber gefunden wird, welche aber schwarz wird, wenn man sie herausbringt.“ – Als der Kurfürst von Sachsen, Johann Georg II., nebst dem Kurprinzen 1665 Zittau besuchte, sendete letzterer einen Probierer aus Freiberg, Wolfgang Karl Brauer, nebst einem Rutengänger in die hiesige Gegend, und [415] diese trafen auf dem Zwergberge oberhalb Bertsdorf einen Goldgang bis an die Poche, desgleichen noch einen anderen in dem Fichtenbüschchen unter dem Teiche, aus welchen vom Zentner Erz 14 Loth Silber gewonnen worden sind. Im Herbste des Jahres 1668 traf ein gewisser Johann Seifert am Bertsdorfer Berge etliche Zinn- und Bleigänge an, weiterhin 2 Goldgänge und einige Silbergänge. Des geringen Ertrages wegen liegen sie aber schon seit längerer Zeit verschüttet.“ –