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Diser wonderbarlich schön Waytz ist gewachsen inn der Grafschafft Flandern

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Textdaten
Autor: Heinrich Vogtherr d. Ä.
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Titel: Diser wonderbarlich schön Waytz ist gewachsen inn der Grafschafft Flandern
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aus: Vorlage:none
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1547
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Erscheinungsort: Augsburg
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Nachricht über Riesenähren bei Gent, Holzschnitt, 38,3 × 26 cm
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[] Diser wonderbarlich schoen Waytz / ist gewachsen inn der Grafschafft Flandern / drey meil von Gendt / Anno. M. D. XXXXvii. Auff mancherlay Form unnd gestalt / Etliche dick inn ainander gedrungen / Etliche mit zertaylten Ehern / Als mit vier / acht / zwelff / bis inn fünffzehen / Ehern auff ainem Halm / wie inn diser Figur gesehen wirdt.

Hie auff Erden man teglich sicht /
Vil wunderzaychen unnd geschicht.
Darauß wir sollen nemen war /
Wie Gott der Herr so wunderbar.
Sein Herligkayt unnd krafft beweyßt /
Darumb er billich wirdt gepreyßt.
Des sollen wir all nemen war /
Unnd uns zuo im bekeren gar.
So wirdt er sich zuo uns auch kern /
Unnd uns an Leyb und Seel ernern.
Das er thuon will und auch wol kan /
Deß wir hie ain Exempel han.
Als ich euch kürtzlich hie bericht /
Inn der nachfolgenden geschicht.
Die warhafftig geschehen ist /
Nach der geburt Christi das wißt.
Als man zalt fünffzehn hundert jar /
Syben und viertzig nemet war.
Inn der Grafschafft Flandern genendt /
On gefaerlich drey meyl von Gendt.
Inn ainem Dorff ain Bawer saß /
Der wol mit Korn versehen was.
Zuo dem kamen vil Armer Leyt /
Den halff er trewlich alle zeyt.
Mit Korn leyhen frue unnd spet /
Sovil er im vermügen het.
Welches im Gott Reychlich bezalt /
Unnd hundertfeltig hie vergalt.
Nach der zuosag Christi fürwar /
Das mercket alle offenbar.
Diser Bawer ain Acker het /
Darauff er guoten Waitzen seet.
Der wuochs auff zuo der Erndtzeyt /
Uberflüssig on widerstreyt.
Dann etlich Eher wurden gar /
Dick / auff ainander das ist war.
Auch fand man mancherlay geschlecht /
Der Eher / als ir hie ains secht.
Das auff aim Halm wuochsen her /
Inn vier / acht / zwelff / fünffzehen Eher.
Die man dann noch bey handen hat /
Gott verleyht unns sein genadt.
Das wir bekennen unser sündt /
Dann ye ain yeder Mensch empfindt.
Der gnaden die uns Gott erzaygt /
Und uns zuo helffen ist genaygt.
Zeytlich und Ewig wie man sicht /
Das lassent unns verachten nicht.
Und seiner wunder nemen war /
Der man vil sicht gantz offenbar.
Am Hymel / Sternen / Sonn und Mon /
Darzuo auff Erden wir auch hon.
Straff und warnung auß Gottes wort /
Noch faren wir inn sünden fort.
Und dencken nit an Christi sag /
Da er uns Lert vom Jüngsten tag.
Der aigentlich vor handen ist /
Unnd kummen wirdt inn Kurtzer frist.
Da Christus sein gericht wirdt han /
Vor dem wir alle müssen stan /
Da aim yeden vergolten wirdt /
Wie er sein Leben hat gefürt.
Alhie auff Erd inn diser zeyt /
Drumb bittendt Gott inn Ewigkayt.
Das unns sein Hayliger Gayst regier /
Unnd ins ewig Vatterland für.   AMEN.

Dise Figur ist etlichen Fürsten und Stenden deß Reychs über schickt worden.

Getruckt zuo Augspurg durch Hans Hofer.