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Die wachsende Bedeutung des Pumpernickels

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Textdaten
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Titel: Die wachsende Bedeutung des Pumpernickels
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 27, S. 451
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1887
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[451] Die wachsende Bedeutung des Pumpernickels. Dem Magistrat der Stadt Osnabrück gebührt das Verdienst, das über den ganzen Erdball verbreitete Dessertbrot, welches unter dem Namen Westfälischer Pumpernickel bekannt ist, als Gebäck eingeführt zu haben. Dieses „Bonum paniculum“ wurde zuerst, vor vielen Jahrhunderten, bei Gelegenheit einer Hungersnoth in Osnabrück als Massenernährungsmittel gebacken und verbreitete sich bald über ganz Westfalen. Die Zubereitungsweise dieses Gebäcks war unverändert stets dieselbe: dies bezeugt auch das zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges erschienene berühmte Buch „Simplicius Simplicissimus“. Westfalen ist das Vaterland des Pumpernickels geblieben; denn außerdem giebt es nur noch in Moabit bei Berlin eine Fabrik, die dort seit vierzig Jahren besteht, Sökeland und Söhne, die aber auch aus Westfalen stammt. Jetzt richten nun auch Armeeverwaltungen ihr Augenmerk auf den Pumpernickel. Bei einer vorgenommenen Prüfung ergaben Hamburger Schwarzbrot 25,26%, Berliner Schwarzbrot 24,31%, Weißbrot feinster Art 20,59%, Westfälischer Pumpernickel 38,71% und Moabiter Pumpernickel 49,52% leichtlösliche Nahrungsstoffe. Es dürfte der bisher nur als Dessertbrot betrachtete Pumpernickel, welcher zur Zeit mit Benutzung von Maschinen und technischen Erfindungen hergestellt wird und mit der Schmackhaftigkeit auch vorzügliche gesundheitliche Eigenschaften verbindet, einer sich fortwährend steigernden Verwendung entgegen gehen.