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Die verbannten Bauernburschen (Grässe)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
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Titel: Die verbannten Bauernburschen
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 2. S. 292–293
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
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Erscheinungsort: Dresden
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
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[292]
884) Die verbannten Bauernburschen.

Auf dem von Kamenz nach Gersdorf über das Dorf Gölenau hinführenden Wege kommt man an einen kleinen Busch und dann links zu einem kleinen Teiche. Man nennt [293] diese Gegend das Gölenauer Weidig, doch wird dieselbe von Jedermann gemieden. Man will hier öfters ein Aechzen und Seufzen, Zischen Schnarren und Pfeifen vernehmen, kreischende Stimmen aus dem Röhrigt hören, und blaue Flämmchen aus dem Wasser aufsteigen sehen, in der Luft und im Wasserspiegel greuliche Gestalten erblicken, und zuweilen sollen Spukgeister den Vorübergehenden aufhocken. Angeblich sollen dieses die Geister einer Rotte wüster Gesellen sein, welche im Jahre 1537 am Vorabende des Christtages von Neukirch, ihrer Heimath, nach Pulsnitz gezogen waren, und sich dort einen tüchtigen Rausch geholt hatten. Auf dem Rückwege kamen sie, durch das inmittelst begonnene Schneegestöber geblendet, von dem ihnen sonst wohlbekannten Pfade ab, unwirsch darüber begannen sie gräßlich zu schimpfen und zu lästern, und als ihnen ein von Gersdorf mit seinem Sakristan zurückkehrender Mönch entgegentrat und sie ernst abmahnte, verschlossen sie ihm höhnend den Mund mit Schneeballen. Da entbrannte der heilige Mann in gerechtem Zorn und bannte die Gottlosen in jenen Teich, wo sie bis heute noch ihr Wesen treiben.