Die sociale und politische Stellung der Deutschen in den Vereinigten Staaten:Seite 16
Die sociale und politische Stellung der Deutschen in den Vereinigten Staaten | |
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II.
1854–1870.
Mit der schwindenden Aussicht auf Rückkehr nach Deutschland wuchs das Bestreben, sich in der neuen Heimath heimisch zu machen, sich in die neuen Verhältnisse einzuleben. Dazu kam das fabelhaft rasche Wachsthum der neuen Städte des Westens, mit deren Grösse man gross wurde. Man arbeitete und spekulirte mehr, man sang und spielte weniger. Wenn z. B. in Chicago eine Zeit lang das ganze Deutschthum in zwei Parteien, die des Kinzie Hall- Theaters (das Theater der „Geschwollenen“) und die des Deutschen Haus-Theaters sich gespalten hatte, oder wenn von der Einrichtung des Deutschen Hauses (auf Aktien gebautes Gesellschaftshaus) die wunderbarsten Früchte für die Entwickelung des Deutschthums jener Stadt erwartet waren, so hatten später dieselben, aber gross und vielbeschäftigt gewordenen Geschäftsleute keine Zeit und keinen Sinn mehr für die Ideale ihrer Sturm- und Drangperiode, und die mittlerweile herzugeströmte neue und junge Einwanderung beschuldigte sie ebenso des Abfalls von den wahren höheren (deutschen) Interessen, wie sie selbst früher die Amerikaner als einseitige Dollarjäger verdammt hatten. Man begann |