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Die newe Cometen Seyn gwisse Propheten

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: M. J. H.
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Titel: Die newe Cometen Seyn gwisse Propheten
Untertitel: Wolmeynend vorgestellet von M. J. H.
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Auflage:
Entstehungsdatum: 1664
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Verlag: Vorlage:none
Drucker: Balthasar Kühn
Erscheinungsort: Ulm
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: im VD17 unter der Nummer 23288160S und auf commons
Kurzbeschreibung: Flugblatt über den im Dezember 1664 erschienenen Kometen
Der Titel wurde aus dem VD17 übernommen. Siehe auch eine andere Beschreibung dieses Kometen.
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[Text]


Semper, adhuc diri quoties arsêre Cometæ,

Certa secuturi signa fuêre mali.[WS 1]

DEn 8. 18.[WS 2] Decembris dieses 1664. Jahrs / Morgens / bald nach Mitternacht / ist allhier zu Ulm / nahe bey deß gestirnten Raaben-Schnabel / under dem Becher / erschienen / ein wolbedencklicher Comet-Stern / mit einem sehr langen Schweiff / welchen er über sich zwischen Norden und Westen geworffen. In der Grösse scheinte er die stellas fixas primæ magnitudinis zu übertreffen; Sein dunckeles und blaiches Liecht aber gleichte einem leuchtenden Stern secundæ magnitudinis. Den 10. 20. Decembris befand Er sich nicht mehr an voriger Stell / sondern war proprio motu fortgestrichen in longitudine von Morgen gegen Abend / contra signorum seriem: In latitudine aber ist er gegen Mittag und under den Tropicum Capricorni abgestiegen / und nahe zu den 3. understen Sternen Hydræ kommen / wie auß dieser Figur zu ersehen.

Ob nun wol niemand eigentlich und für gewiß wissen und erkennen kan / was GOtt mit solchen extraordinari Sternen wolle andeuten und fürbilden / so seyn doch solche auch nicht zu verachten. Claudianus sagt: In cœlo nunquam spectatum impune Cometam, und haben wir auß der Erfahrung an den letzteren Cometen deß 1618. 52. und 61. Jahrs gnugsam gelernet / daß dergleichen ungewohnliche Zeichen / seyen wolbedenckliche Dröw- und Warnungs-Zeichen / Göttliche Zorn-Zeichen / und gewisse Propheten künfftigen Unglücks / und der Straffen GOttes. Hat nun GOtt abermal uns eine Ruthen auffgestecket / so sollen wir billich allen Fleiß anwenden / daß wir durch ernstliche Buß Ihme in die Ruthen fallen / und eyferig betten / daß Er nicht mit uns nach unsern Sünden handlen / und uns nicht nach unsern Missethaten vergelten / sondern sich wieder über uns erbarmen / die bevorstehende Straffen lindern / oder gar abwenden / und uns ferner gnädiglich und Vätterlich behüten und erhalten wolle.

Wolmeynend vorgestellet von
M. J. H.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Zitat aus Sabinus, Georg (1508-1560): Poëmata GEORGII SABINI BRANDEBURGENSIS V. CL. ET NVMERO LIBRORVM ET ALIIS ADDITIS AVCTA, ET EMENdatius denuo edita. [per Ioachimum Camerarium]. - [Leipzig]: Voegelin, um [1568?]. Text, Scan
  2. Nach dem Julianischen und Gregorianischen Kalender