Die nächtliche Erleuchtung Wirzburgs betreffend
Das Publicum der hochfürstlichen Residenz-Stadt Wirzburg empfängt hier in Gemäßheit des aus höchstem Special-Befehle Seiner hochfürstlichen Gnaden unterm 30sten Aprils, vorigen Jahres, bekannt gemachten Avertissement den versprochenen Rechnungsauszug, was zur Casse der nächtlichen Beleuchtungsanstalt für das verflossene Jahr 1791, nämlich vom ersten Märzes desselben Jahres, bis zum ersten Märzes d. J. eingegangen, und wie diese Summe bloß nur in Absicht auf die Unterhaltung der Beleuchtung – also die bleibenden besonders angeschafften Geräthschaften nicht gerechnet – verwendet worden ist.
Jedermann wird leicht selbst daraus ermessen, daß auch wieder für das gegenwärtige Rechnungs-Jahr 1792, nämlich vom ersten Märzes d. J. bis dahin 1793, die Unterstützung des Stadt-Publicums um so erforderlicher sey, je zuverläßiger wegen höheren Preises des Oehles, und stärkeren Lohnes der Lampenfüller und Anzünder, den man zu verbessern für billig gefunden hat, die diesjährigen Ausgaben gegen diejenigen im abgewichenen Jahre mehr betragen werden.
| Zu dem Ende wird demnächst so, wie im vorigen Jahre, wieder eine Subscription veranstaltet werden, was ein Jeder der dahiesigen Stadteinwohner zur Unterhaltung der nächtlichen Beleuchtung für gegenwärtiges Jahr abzugeben gesonnen ist.
Gleichwie nun das dahiesige Publicum den Wehrt der durch diese Anstalt ihm zugegangenen Wohlthat mit Danke zu schätzen wissen wird, und daher auch die Beyträge sich nicht wird gereuen lassen, welche im vergangenen Jahre zur Beleuchtungs-Casse sind geleistet worden; also verspricht man sich auch, dasselbe werde sich wieder zu einer freywilligen Concurrenz für das Jahr 1792 eben so geneigt finden lassen.
Dagegen darf aber ein Jeder sich überzeugt halten, daß man nichts verabsäumen werde, der angefangenen guten Sache einen dauerhaften Fortgang zu verschaffen.
Sollte Jemand zweckmäßige und ausführbare Verbesserungsmittel an Handen zu geben wissen; so wird jeder vernünftige Vorschlag oder Erinnerung willkommen aufgenommen werden. Wirzburg den 27sten Novembers 1792.
fl. | kr. Rhn. | |
1000 | – | Bey hochfürstl. Hofkammer. |
400 | – | Bey hochfürstl. Polizey-Gerichte des oberen Raths vom Brunnengelde. |
974 | 12 | 52Von der Casse der Polizey-Wache. |
2374 | 12 | 52Summa. |
500 | – | Beym hochw. gnäd. hohen Domkap. |
30 | – | Beym adelichen Ritterstifte zu St. Burkard. |
75 | – | Beym löbl. Collegiat-Stifte zu Haug. |
75 | – | Beym löbl. Collegiat-Stifte zum Neumünster. |
125 | – | Beym hochfürstl. Julius-Spitale. |
100 | – | Beym hochfürstl. Universitäts-Receptorat-Amte. |
500 | – | Beym hochfürstl. Stadt-Magistrate |
45 | – | Bey der löbl. Deutsch-Ordens-Commende dahier. |
fl. | kr. Rh. | |
25 | – | Bey der löbl. Johanniter-Commende dahier. |
45 | – | Beym kaiserl. Reichs-Postamte dahier. |
11 | – | Bey der dahiesigen Verwaltung des löblichen Collegiat-Stifts zu Aschaffenburg. |
30 | – | Bey der Abtey St. Stephan dahier. |
9 | – | Beym löbl. Schotten-Kloster dahier. |
15 | – | Vom Ebracher Hofe. |
15 | – | Vom Bronnbacher Hofe. |
7 | 6 | Vom Zeller Hofe. |
25 | – | Vom Burgerspitale. |
20 | – | Von der löbl. Karthaus dahier. |
6 | 15 | Von der löbl. Karthaus zu Astheim. |
10 | – | Vom löbl. Augustiner-Kloster. |
2 | 45 | Vom löbl. Dominicaner-Kloster. |
6 | – | Vom löbl. Franziscaner-Kloster. |
7 | 30 | Vom löbl. Karmeliten-Kloster. |
4 | 48 | Vom löbl. Reuerer-Kloster. |
62 | 30 | Vom adelichen Damenstifte. |
12 | 30 | Vom löbl. Kloster St. Affra. |
11 | – | Vom löbl. Kloster St. Marx. |
14 | 12 | Vom löbl. Ursuliner-Kloster. |
20 | – | Vom Hofe des löbl. Klosters Himmelspforten. |
22 | – | Vom Hofe des löbl. Klosters Unterzell. |
11 | – | Von der Pflege der Marienkapelle. |
16 | 30 | Von der Hauger Pfarreypflege. |
8 | 15 | Von der Petrer Pfarreypflege. |
fl. | kr. Rhn. | |
11 | – | Von der Burkardiner Pfarreypflege. |
2 | 45 | Von der Pleichacher Pfarreypflege. |
1881 | 6 | Summa. |
fl. | kr. Rhn. | |
195 | 12 | 34Sind in dem Bastheimer Viertel, |
305 | 12 | 7im Dietricher Viertel, |
284 | 16 | im Genheimer Viertel, |
118 | 1 | im Kresser Viertel, |
225 | 12 | 7im Sander Viertel, |
258 | 26 | im Hauger Viertel, |
33 | 49 | im Pleichacher Viertel, |
146 | 27 | im Mayn Viertel erhoben worden. |
1566 | 12 | 48Summa. |
fl. | kr. Rhn. | |
125 | 9 | Sind von einigen Hausbesitzern für Unterhaltung 18 Laternen insbesondere vergütet worden. |
Per se. |
|
fl. | kr. Rhn. | |
2 | 45 | Zahlten fremde Juden, so ein Concert gegeben. |
13 | 30 | Sind aus verkauften Oehlfässern erlöst worden. |
16 | 12 | 40Sind aus verkauftem Oehlsatze erlöst worden. |
32 | 12 | 55Summa. |
Summa Summarum.
aller Einnahme an Geld 5980 fl. 5112 kr. |
Centn. | Pf. | Loth. | |
220 | 42 | 24 | Holländer Rüb-Oehl. |
– | 14 | 16 | Terpentin-Oehl. |
Jedes Per se. |
Ellen. | |
19956 | Zubereitete und |
474 | Rauhe Dachte. |
Jedes Per se. |
fl. | kr. Rhein. | |
4247 | 10 | Für 206 Cent. 93 Pf. 26 Loth Rüb-Oehl. |
7 | 26 | Für Terpentin-Oehl. |
fl. | kr. Rhn. | |
492 | 12 | 59Für Dachte. |
19 | 4 | Für Fließpapier zur Säuberung der Laternen. Anmerkung. Gegenwärtig werden 808 Laternen angezündet. |
40 | 51 | Für Kosten zur Einbringung der Beyträge. |
30 | 54 | Für Reparatur der Laternen und Lamp. |
23 | 47 | Für Holz und Lichter in das Füllzimmer. |
70 | 48 | Für Kittel und Hosen den Anzündern. |
944 | 9 | Den Gewölbeknechten und Anzündern für Lohn. |
24 | 12 | Für Büttnerskosten, das Oehl abzuziehen. |
33 | 12 | 33Insgemein. |
5934 | 54 | Summa der Ausgaben an Geld. |
Centn. | Pf. | Loth. | |
206 | 93 | 26 | Holländer Rüb-Oehl. |
– | 14 | 16 | Terpentin-Oehl. |
Jedes Per se. |
Ellen. | |
19956 | Zubereitete und |
474 | Rauhe Dachte. |
Jedes Per se. |
|
12 kr. Rhein. an Geld.
220 Cent. 42 Pf. 24 Loth Holländer Rüb-Oehl.
– 14 Pf. 16 Loth Terpentin-Oehl,
19956 Zubereitete und
474 Ellen rauhe Dachte.
206 Centn. 93 Pf. 26 Loth Rüb-Oehl.
– 14 Pf. 16 Loth Terpentin-Oehl
19956 Zubereitete und
474 Ellen rauhe Dachte.
12 kr. Rhein. an Geld, dann
13 Cent. 48 Pf. 30 Loth. Holländer Rüb-Oehl.
Anmerkung. Es bestehen zwar gegenwärtig 45 fl. 5712 kr. Rheinisch zu Receß; dahingegen sind 213 fl. 50 kr. Rhein. zu Abtragung eines Vorschusses von 574 fl. 5 kr., welchen der Stadt-Magistrat zu Bestreitung der Einrichtungskosten unverzinnslich geleistet hat, annoch abgängig.
Dann ist der Geldbetrag für obige zu Receß bleibende 13 Centner 48 Pf. 30 Loth Rüb-Oehls in nächster Rechnung zu verausgaben, weil in dieser Rechnung nur das Geld für die wirklich aufgegangenen 206 Cent. 93 Pf. 26 Loth Brennöhls
| aus der Ursache in Ausgab gebracht ist, um den wahren Betrag der Beleuchtungskosten auf verflosnes Jahr ersehen zu können, welches dem Stadt-Publicum öffentlich andurch bekannt gemacht wird.
- ↑ Auf einem besondern halben Bogen gedruckt.