Zum Inhalt springen

Die ersten Tage der Schöpfung

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Maria von Plessen
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die ersten Tage der Schöpfung
Untertitel:
aus: Gedichte
Herausgeber:
Auflage: 2. unveränderte Ausgabe
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1847
Verlag:
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Schwerin, Verlag der C. Kürschner’schen Buchhandlung. (M. Marcus.)
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Digitalisat bei Google
S. 15 – 17
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]


[15] Die ersten Tage der Schöpfung.

Da in des Weltengeist’s Gehirne
Der Plan der Schöpfung unvollendet lag,
Da neigte er die göttlich schöne Stirne,
Und nieder sank – der erste Tag.

5
Und goldne Sonnen kamen angezogen

Und sprühten Licht und Segen um sich her,
Und brausend wälzte seine dunkeln Wogen
Das hohe, königliche Meer.

[16] Sehnsüchtig schaut er in die Ferne,

10
Und da erstand, was er im Traum gedacht;

Am Himmel schmückten Miriaden Sterne
Mit bleichem Glanz – die erste Nacht.

Und milde Lüfte wehten hin und wieder,
Und leise rauscht der Wasserfall,

15
Und schöner klang als aller Musen Lieder

Das Lied der ersten Nachtigall.

Und aus der Nachtviole dunkelm Schooße
Stieg süßer Duft zum Himmel auf,
Und es begann – die erste Rose

20
Den kurzen, schönen Lebenslauf.


Und Schmetterlinge gaukelten hernieder,
Die Lerche stieg in blauer Luft empor,
Und aller Haine Wipfel hallten wieder
Von kleiner bunter Sänger Chor.

25
[17] Und Friede senkte sich und sanfte Freude,

Auf alle Wesen segenvoll herab;
Da kam der Mensch mit seinem wilden Leide,
Da kam der Mensch, mit ihm das erste Grab.