Die beiden Schwalben
Zwo Schwalben sangen um die Wette,
Und sangen mit dem größten Fleiß;
Doch wenn die eine schrie, daß sie den Vorzug hätte,
Gab doch die andre sich den Preis.
Und beide stimmen herzhaft an.
Nun, hieß es: sprich, wer von uns beiden
Am meisterlichsten singen kann?
Das weis ich nicht, sprach sie bescheiden,
Und wollte sich nach ihrer Höhe schwingen.
Doch nein, sie suchten ihr den Ausspruch abzuzwingen.
So, sprach sie, will ichs denn gestehn:
Die kann so gut, wie jene, singen,
Hört man das Lied geistreicher Nachtigallen:
So kann uns eures nicht gefallen.
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Ihr mittelmäßigen Scribenten,
O! wenn wir euch doch friedsam machen könnten!
Wir wollen keinen von euch kränken;
Der eine kann so gut, wie jener denken;
Doch keiner von euch denket schön.
So lange wir Mosheime haben:
So sehn wir ohne Schwierigkeit,
Daß ihr beredte Kinder seyd.
Zankt nicht um eure hohen Gaben,
Du demonstrirst wie er, und er so fein, wie du;
Allein so lange wir Leibnitze vor uns haben:
So hört euch keine Seele zu.
O! zankt nicht um des Phöbus Gaben,
Ihr alle reimt mit gleicher Fertigkeit;
Allein so lange wir noch Hagedorne haben:
So denkt man nicht daran, daß ihr zugegen seyd.