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Die böse Frau bei den Wenden

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Textdaten
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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
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Titel: Die böse Frau bei den Wenden
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 2. S. 200–201
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
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Erscheinungsort: Dresden
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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[200]
805) Die böse Frau bei den Wenden.

Krumm und sehr gebückt schleicht in den Dörfern am hellen Tageslichte ein kleines altes verrunzeltes und verschrumpftes Weib, mit triefenden Augen, großem Kopfe, warzigem Gesichte und mächtigem Höcker auf dem Rücken an einer Krücke umher, kriecht in Keller und Scheunen – da wo sie weilt, melken Kühe und Ziegen Blut, ergiebt sich keine Butter, verdirbt der Käse, schlickert die Milch, bekommen die Schafe Pocken, Hunde die Räude, der Wurm kommt ins Korn, das Gespinnste wird von Mäusen zerfressen; kurz es waltet Unfall, wohin ihr Auge blickt und ihr Fuß tritt. Erblickt sie ein Kind unter einem Jahre, so beschreit sie es und es bekommt Friesel, Ausschlag, geschwollenen Leib etc. Die Wenden nennen es das böse Weib (Slaczona). Kräftige und furchtlose Männer dieser Nation haben schon mehrere Male, wenn sie es gewahrten, ihre Fäuste gegen selbiges in Bewegen setzen wollen, allein es ist mit einem schallenden Gelächter [201] vor ihren Augen verschwunden und die Frevlerhand erkrankt.