Die achteckige Spitzsäule
Im Jahre 1404 am 12. Septbr. ritt der Bürgermeister Martin aus Bischofswerda, ein Ehrenmann – der, um einigen vom Adel daselbst, die ihn anfeindeten, zu entgehen, Bischofswerda mit Budissin verwechselt hatte – mit seinen beiden Söhnen nach Gröditz. Unvermuthet wird er von seinen Feinden in der Nähe des Königsteiches[1] überfallen und mit dem jüngsten seiner Söhne niedergehauen. Der älteste, obschon ebenfalls schwer verwundet, sprengt noch bis auf die Töpfer- (damals Gröditzer) Gasse, wo er, in der Gegend des jetzigen Holzmarkts, todt vom Pferde stürzt.
[169] Zur Erinnerung an diesen blutigen Auftritt wurde an dieser Stelle eine achteckige Spitzsäule, mit Kreuzen in ihren Feldern versehen, errichtet, die aber später umgefahren, beschädiget und auf dem Taucherkirchhof – wo sie sich noch befindet – aufbewahrt worden ist.
- ↑ Der Königsteich war unter den Niederkainaischen Hügeln und reichte wahrscheinlich von der Königsmühle bis Nadelwitz. Sein Zufluß, das Strehlaische Wasser, wurde später ab- und in einen künstlichen Graben geleitet, um es zum Betrieb der Nadelwitzer und Königsmühle zu gebrauchen.