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Die Zwei Polis

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: Die Zwei Polis
Untertitel:
aus: Allerdings, S. 67–68
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1928
Verlag: Ernst Rowohlt Verlag
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[67]
DIE ZWEI POLIS


Ich drehe aus der Tik
Niemandem einen Strick.
Denn wir wollen frei
Sein in der Republik.

5
Und wie der Tik so auch der Zei

Geh ich am liebsten weit vorbei.
Ich habe sie beide dick.

So werfe auch kein andrer solchen Strick
Mit der Tik mir ums Genick.

10
Denn ich will von der Tik nichts verstehn.

Und die Zei und alle Zein
Können mich – o nein! o nein! –
Können mir auch aus dem Wege gehn.

Bei der Tik verlangt man Krummheit

15
Im gegebenen Moment.

Und die Zei wünscht füge Dummheit,
Weil sie keinen Shakespeare kennt.

Und die Zei will meinen Willen.
Meine Meinung will die Tik.

20
Beide wünschen sie im stillen

Hypothek auf jedermanns Geschick.

[68]
Es muß doch Leute geben,

Die ehrlich sein wolln,
Und weil sie nur ihr Ausmaß leben,

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Darum auch freier sein solln.


Darum übe die Zei nicht an mir Kritik,
Und die Tik möge es mir verzeihn,
Wenn ich nochmals gestehe, daß ich jeden Augenblick
Möglichst fern von beiden möchte sein.