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Die Zecher (Kämpchen)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Heinrich Kämpchen
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Titel: Die Zecher
Untertitel:
aus: Was die Ruhr mir sang, S. 137-138
Herausgeber:
Auflage: k. A.
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1909
Verlag: Hansmann & Co.
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Bochum
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[137] Die Zecher.

Am heiligen Dreikönigstag
Da saßen wir beisammen
Und sprachen dies und sprachen das
Und tranken dazu Glas auf Glas,

5
Die Augen lohten Flammen. –


Wir waren fünfe an der Zahl,
Kumpane und Genossen.
Fünf lust’ge Brüder ohne Sorg’,
Denn fehlte Geld, wir hatten Borg,

10
So viel des Weins geflossen. –

[138]
Zuvorderst saß der rote Hans,
Ein Bursch’ voll Mut und Feuer.
Er war der erste stets im Zug
Mit seinem Witz, der Funken schlug,

15
Der beste Mann am Steuer. –


Zur Seite ihm der lange Kurt,
War auch ein Frohgeselle.
Nie wich er von dem Zechgelag,
Es mochte Nacht sein oder Tag,

20
Wenn noch ein Freund zur Stelle. –


Dann kam der lustigste von uns,
Der dicke Franz geheißen.
Ihm lachte schon das Angesicht,
Sah er den Wein im Römer licht

25
Und in der Flasche gleißen. –


Der Vierte blieb ein stiller Mann
Und sprach nicht viele Worte,
Doch stand er fest in jedem Prall
Und nimmer kam Freund Ott zu Fall,

30
Auch bei der schwersten Sorte. –


Ich selber war ein loser Wicht,
Doch nur ein mind’rer Zecher.
Drum uzten mich die andern auch
Und riefen: Heinz, was ist der Brauch? –

35
Wir bringen dir den Becher. –


So saßen am Dreikönigstag
Wir wieder froh zusammen
Und sprachen dies und sprachen das
Und tranken dazu Glas auf Glas,

40
Die Augen lohten Flammen. –