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Die Wiedensahler und der Ritter von Bückeburg

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Textdaten
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Autor: Wilhelm Busch
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Titel: Die Wiedensahler und der Ritter von Bückeburg
Untertitel:
aus: Ut ôler Welt. Volksmärchen, Sagen, Volkslieder und Reime. S. 141
Herausgeber: Otto Nöldeke
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1910
Verlag: Lothar Joachim
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Erscheinungsort: München
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: ULB Düsseldorf und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[141]
51.

Von Spiessingshol (schaumburg-lippisches Forsthaus) aus in westlicher Richtung zieht sich im Bückeburger Walde ganz nahe der Grenze wohl drei Stunden lang ein Wall hin, der heißt Schanzgraben oder Drusenwall. An einer Stelle ist er doppelt; die wird der Pferdestall genannt.

Es geht nun die Sage, in alter Zeit wären die von Schlüsselburg häufig von der Weser her nach Wiedensahl gezogen und hätten arg gewirthschaftet mit Sengen und Plündern. Zu der Zeit war auch ein tapferer Ritter in Bückeburg, den sprachen die Wiedersahler um Beistand an; dafür mußten sie aber gewisse Abgaben liefern an Geld und Korn. – Wenn nun die Schlüsselburger im Anzuge waren, so wurde die Sturmglocke gezogen und die Wiedensahler flüchteten mit ihrer Habe in den Pferdestall hinter dem Drusenwall; da lag dann der Ritter von Bückeburg mit seinen Reitern, so daß die von Schlüsselburg nicht wagten nachzurücken, sondern abziehen mußten, woher sie gekommen waren. –

Es hatte der Ritter auch eine Frau, und kam die ins Wochenbett, so schickten ihr die Wiedensahler Eier und junge Hähnchen, daß sie den Ritter zum Freunde behalten möchten. Was aber erst guter Wille war, ward nachher Zwang; die Eier und die jungen Hähnchen mußten geliefert werden, die Frau mochte in Wochen sein oder nicht, und so ist’s heute noch.