Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts geschah es in einem alten Hause zu Weinheim, daß, wenn in der Schlafkammer des unteren Stockes das Licht ausgelöscht war, jedesmal eine weiße Taube an der nämlichen Wand hin und her flatterte. Die Leute suchten Hülfe bei den Karmelitern, allein denselben gelang es nicht, den Spuck zu vertreiben. Endlich wurde die Wand genau untersucht und in einem verborgenen Raume das Gerippe eines neugeborenen Kindes gefunden. Man begrub solches auf dem Kirchhofe, und seitdem hat die Taube sich niemals wieder sehen lassen.
(Siehe Mone’s „Anzeiger für Kunde der teutschen Vorzeit.“ Jahrg. 1839.)