Die Tantzende werden wegen Unehrung der heiligen Hostiä erschröcklich gestrafft
[347] Von Augspurg nemmen wir unser Raiß nach Freyburg / allwo uns ein jeder daselbst erzehlen wird / was sich Anno 1346. hat zugetragen.
Unweit diser Statt war allda ein grosse Menge deß jungen Volcks versamblet / und weil das helle und haittere Wetter ihnen auch günstig gewesen / also haben sie ein Tantz gehalten / und allen Ubermuth getriben / in wehrenden disem Freudenspil hat der Priester das Allerheiligiste Sacrament zu einem Krancken vorbey getragen / deme sein Mößner / nach heiligem Gebrauch / mit einem Glöckel vorgetretten / wie sie nun mehrmal ermahnt worden / daß sie sollen auffhören zu tantzen / hat eine auß ihnen sich gottloß hören lassen / daß ihres Vatters Schwein vil dergleichen Glöckl am Halß tragen / da sie nun immer fort getantzt / hat sich augenblicklich und urplötzlich ein Wolcken zertheilt / und ein solchen Wasserguß herab geschitt / daß hierdurch das gantze Thal / aller Häuser / alle Menschen / alles Vieh jämmerlich zu Grund gangen / auch hat man sie todter nit mehr gefunden / ausser etliche kleine Kinder in der Wiegen / so auff den Bäumern gehenckt.[1]
- ↑ Spon. in Annal. Eccles. n. 13.