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Die Sterne (Zerstreute Blätter)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Johann Gottfried Herder
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Titel: Die Sterne
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aus: Zerstreute Blätter (Dritte Sammlung) S. 300
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1787
Verlag: Carl Wilhelm Ettinger
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Erscheinungsort: Gotha
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Quelle: ULB Düsseldorf und Commons
Kurzbeschreibung:
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Die Sterne.

Müde und matt war Daniel von seinen Gesichten der Zukunft, die ihm so oft seine Kraft genommen und ihn mit Schauder erfüllet hatten; als endlich Einer aus dem Rath der Wächter zu ihm sprach: „gehe hin, Daniel und ruhe, bis das Ende komme, daß du aufstehest in Deinem Theil am Ende der Tage.“

Gelassen hörte Daniel das räthselhafte Wort und sprach zum Mann im leinenen Kleide, der neben ihm stand: „meinest du Herr, daß diese Gebeine werden wieder grünen?“ Und der himmlische Bote nahm ihn bei der Hand und zeigte ihm den Himmel voll leuchtender Sterne. „Viele, sprach er, so unter der Erde schlafen, werden erwachen; die Lehrer aber werden leuchten, wie des Himmels Glanz und die, so viel zum Guten gewirkt haben, wie die unvergänglichen Sterne.“ Er sprachs und berührte ihn mit seiner Rechte; und Daniel entschlief unter dem Anblick des Himmels und seiner hellleuchtenden ewigen Sterne.